Vortrag
von Father John Schuster
englisches Original unter:
http://www.rentapriest.com/thirtynine_popes.htm
Ins Deutsche übertragen von Johannes Stampf und
Heinrich Krcek
Mein Name ist Father
John Schuster
Ich bin ein
verheirateter römisch katholischer Priester. Wie wir wissen, gibt es einen
alarmierenden Mangel an zölibatären Priestern.(1) Der Mangel ist so akut, dass
immer mehr Pfarren keinen Priester mehr haben.(2) Gleichzeitig aber gibt es
allein in Amerika 20.000 verheiratete Priester. Mit anderen Worten: Jeder dritte
Priester ist verheiratet. Das ergibt eine große Anzahl an Priestern, die
Kirchengemeinden zur Verfügung stehen - im Schnitt über 400 Priester pro
Bundesstaat. Verheiratete Priester sind nach wie vor Priester, aber sie sind
keine Geistlichen mehr, die ihr Amt ausführen dürfen.
Lasst uns den
Unterschied zwischen einem Priester und einem Kleriker näher beleuchten: Ein
Priester ist zum Dienst berufen - er spürt in seinem Inneren den Ruf Gottes.
Ein Kleriker bekleidet ein Amt in der Institution Kirche.
Heiratet ein Priester,
so wird er aus dem Amt eines Geistlichen entlassen. Aber er behält die gesamte
Priesterschaft. Man sollte ihn so etwas wie einen Ex-Kleriker nennen. Oft aber
verwendet man den Ausdruck "Ex-Priester". Er wurde aber zum Priester
geweiht, nicht zu einem Amtsgeistlichen. Die Weihe bleibt aufrecht. Diese
Tatsache wird auch durch das Kirchengesetz, genauer gesagt durch Kanon 290 bestätigt.
21 kirchliche Erlässe berechtigen die Katholiken
verheiratete Priester in Anspruch zu nehmen. Unsere Erziehung, unsere Weihe und
12 Jahrhunderte römisch-katholischer Tradition sichern auch nach der Eheschließung,
kraft des Kanons 290, den Priestern den Dienst am Volk so wie Jesus es getan
hat.
Wir verheirateten
Priester haben NICHT unseren Glauben verworfen. Wir helfen weiterhin Katholiken,
wenn sie der Hilfe bedürfen und sehnen uns nach unserer
"Wiedereinstellung", wenn eines Tages das von Menschen gemachte Gesetz
des Zölibats rückgängig gemacht sein wird.
An der Schwelle zum
neuen Millennium sind nun bereits 30% aller Priester verheiratet. Wir fühlen,
dass Gott uns zu unserer römisch katholischen Tradition zurückruft. Und
nachdem die Allgemeinheit nun auch die Gleichwertigkeit von Mann und Frau
anerkannt hat, sollte diese auch im pastoralen Amt Einzug halten. Und in der Tat
bieten sich zahlreiche verheiratete Priester mit ihren Ehefrauen als Paar zum
Dienst an.
Verheiratete
Priester in der Frühkirche
Die Geschichte unterstützt
die Priesterehe voll. In den ersten 1200 Jahren des Bestehens der Kirche waren
Priester, Bischöfe und 39 Päpste verheiratet. (3) Im ersten Jahrhundert gab es
zwar das Zölibat für Einsiedler und Mönche, aber es wurde als optionale,
alternative Lebensweise betrachtet. In der Heiligen Schrift lesen wir über die
Frau von Petrus, seine Schwiegermutter und seine Familie. Dem Gesetz der Juden
und den damaligen Gepflogenheiten entsprechend können wir annehmen, dass alle
Apostel den jungen Johannes ausgenommen, verheiratet waren und eine Familie
hatten. (4)
Verheiratete Priester
und deren Frauen waren die ersten Pastoren, die ersten Bischöfe und die ersten
Missionare. Sie trugen die Botschaft Jesu Christi in die Welt hinaus und beschützten
sie mit ihrem harten Einsatz. Sie leiteten die zerbrechliche junge Kirche durch
ihre ersten Wachstumsschritte und halfen ihr dabei, die zahlreichen Verfolgungen
zu überstehen.
Papst Johannes Paul II.
bestätigte dies 1993, indem er öffentlich sagte, dass das Zölibat nicht zu
den essentiellen Qualitäten der Priesterschaft gehöre. (5) Diese Erklärung
enthält eine großartige Ankündigung zur Lösung des Mangels an zölibatären
Priestern.
Die Frühkirche war ein
Netzwerk bestehend aus kleinen, auf Familien basierenden Gemeinschaften rund um
das Mittelmeer. Das Leben war bestimmt von freudiger Erwartung. Jesus sprach
davon, dass er wiederkommen werde und die ersten Christen erwarteten seine
Wiederkunft bald. Von verheirateten Priestern angeführt trafen sie sich in
ihren Häusern, um die Messe zu zelebrieren (das Abendmahl zu feiern). Fremde
wurden eingeladen, um Brot und Wein mit ihnen zu teilen. Niemand war vom Empfang
der Kommunion ausgeschlossen. So wurden die Fremden bald zu Freunden, traten der
jungen Kirche bei und brachten anderen die Frohbotschaft Jesu.
Heilige Schriften
dokumentieren, dass Priester und Bischöfe der Frühkirche verheiratet waren. Im
ersten Timoteusbrief schreibt der Heilige Paulus im 3. Kapitel Vers 1-7 über
die Qualitäten, die einen Bischof auszeichnen. Er beschreibt ihn als einen
Mann, der ohne Tadel, nur ein Mal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger
Haltung, gastfreundlich und fähig zu lehren sein soll. Paulus wirft in dieser
Beschreibung sogar die Frage auf: ... wie kann ein Mann, der seine eigene
Familie nicht managen kann, die Verantwortung für die Kirche Gottes übernehmen?
Der Heilige Paulus errichtete zahlreiche kleine Gemeinden und hinterließ sie
der Obhut verheirateter Priester und Bischöfe.
Die Leitung einer
Kirche bestand aus einem Dienst und einer Verantwortung für die Menschen. Jedes
Kirchenmitglied hatte eine Stimme in der Gemeinde. Im 15. Kapitel der
Apostelgeschichte im Vers 22 lesen wir von Gruppenentscheidungen in Übereinstimmung
mit der gesamten Gemeinde. Die Frühkirche wird als demokratische Gesellschaft
beschrieben, in der die Führerschaft auf die Gemeinde hörte und auf ihre Bedürfnisse
einging.
Der
Einfluss Roms in der Kirche
Wie entwickelte sich
die Kirche zu dieser großen Institution, die wir heute kennen? Was geschah mit
der Priesterschaft verheirateter Priester? Es begann 313 n.Chr. mit der
Legalisierung des Christentums im römischen Reich unter Kaiser Konstantin. Mit
dieser Anerkennung verwandelte sich die Frühkirche mehr und mehr von verfolgten
kleinen Gruppen zu einer anerkannten Glaubensgemeinschaft, einer Weltmacht. Das
geschah unter Kaiser Theodosius im Jahr 380 n.Chr.
Konstantins Absichten
das Christentum zu adoptieren waren nicht rein spirituell. (6) Seine Position
wurde von politischen Gruppen in Frage gestellt und er wollte seine Macht
zeigen. Er zwang andere Politiker dazu Christen zu werden und wertete das als
Test ihrer Loyalität.
Konstantin gebrauchte
die neue Religion als effektives Mittel sich seiner Feinde zu entledigen. So
baute er seine politische Macht aus. Konstantin stand auch vor der
Herausforderung all die Völker zu vereinen, die seine Armeen besiegt und somit
Rom einverleibt hatten. Das Christentum war der Schlüssel in der Errichtung
einer neuen Identität Roms mit all den eroberten Völkern. Vordergründig
machte er sie zu Christen, um ihre Seelen zu retten, aber diese neue Religion
ermöglichte es ihm, sie vollends zu erobern.
Im Christentum, das nun
zur offiziellen Religion des römischen Reiches geworden war, veränderten sich
viele Dinge in der Kirche sehr schnell. Den Priestern der kleinen Gemeinden
wurde unter den neuen römischen Freunden ein besonderer gesellschaftlicher Rang
eingeräumt. Sie brauchten sich nun nicht mehr vor den römischen Soldaten zu fürchten
und sich vor ihnen verstecken. Vielmehr wurden sie für ihre Priesterdienste
bezahlt und erhielten besondere Privilegien in der römischen Gesellschaft.
Bischöfen wurde auch
zivile Autorität zuerkannt und es wurde ihnen die Zuständigkeit für die
Menschen in ihrem Gebiet übertragen. (7) Römer der lokalen Herrschaftseliten
traten auf Geheiß des Kaisers schnell zum Christentum über. Das waren Männer,
die im öffentlichen Leben und in der Verwaltung von Städten Erfahrung hatten.
(8) Sie wurden Priester und machten schnell in der Kirche Karriere.
Diese römischen
Politiker mit ihrer neu erworbenen Priesterschaft brachten die unpersönliche
Haltung von der Regierung in die Kirche hinein. Die Feier der Eucharistie wurde
vom Treffen kleiner Hausgruppen zu dem, was wir heute Messe nennen, einer
Massenansammlung von Menschen in großen Gebäuden. Die Feier der Eucharistie
wurde zu einem durchgestylten Ritual, das die Zeremonien des römischen
Kaiserhofes widerspiegelte. Dieser Einfluss Roms bewirkte, dass von nun an
feierliche Roben angezogen wurden. Kniebeugen und niederknien wurden eingeführt
und eine strikte formelle Abfolge hielt in der Messe Einzug.
Es entstand eine
institutionale Kirchenstruktur nach dem Vorbild der Zeremonien in der Regierung.
Große Gebäude, Tribunalgerichte, Vorgesetzte und Untertanen ersetzten nach und
nach die kleinen, familiär geprägten Gemeinden, die von lokalen, verheirateten
Priestern geführt wurden, indem sie darin ihren Dienst taten. Die neuen römischen
Priester waren damit beschäftigt, die Autorität von den verheirateten
Priestern der Kleingemeinden auf sich zu übertragen und so ihre politische
Macht zu stärken. Mit der Unterstützung des römischen Reiches wurde in der
Kirchenleitung eine Hierarchie gefestigt, die die Kirche von ihrem auf Familien
basierendem Ursprung zu einer Herrscherklasse emporhob, die hoch über den
Menschen von der Straße stand. (9)
Andere Veränderungen
fanden statt, die die Betonung weg vom Volk und hin zu den Vorlieben der römischen
Politiker verschob. Die Kirche übernahm auch die römische Praxis, dass
ausschließlich Männer institutionelle Autorität zugesprochen bekamen. Es gibt
historisch gut fundierte Belege, dass vor dieser Zeit Frauen als Priester und
Pastoren dienten.(10)
Frauenpriester
in der Frühkirche
494 n. Chr. wurde die
Teilnahme von Frauen in Führungspositionen abgeschafft, als Papst Gelasius verfügte,
dass Frauen von nun an nicht mehr zum Priester geweiht werden können. (11)
Diese Verfügung ist vielleicht der stärkste Beweis dafür, dass Frauen
geistliche Ämter in der Frühkirche bekleideten. Die Rolle der Frauen nahm in
dem Ausmaß ab, wie die Bischöfe und Päpste sich im Gleichschritt den römischen
Autoritäten anglichen.
Verbindliches
Zölibat: Ein Angriff auf die Frau und die Intimität
Mit der Zeit nahm das Zölibat
den Status einer eigenen Spiritualität an. Bestimmte Gruppen förderten sie,
indem sie die Heiligkeit von Ehe und Familie immer mehr in den Hintergrund drängten.
Die Praxis Roms, sich vor einem Kampf oder auch einem sportlichen Wettkampf der
ehelichen Beziehungen zu enthalten, um die Kraft zu sammeln, hielt auch in die
liturgische Praxis Einzug. Von den Priestern wurde verlangt, von intimem
Zusammensein mit ihrer Gattin am Vorabend einer Messfeier Abstand zu nehmen. Die
daraus resultierende Botschaft war: Sexualität und Ehe sind von nun an nicht
mehr heilig.
Das Zölibat aber wurde
von nun an zu einem neuen politischen Druckmittel in den Händen von Bischöfen
und Priestern. Sie verwendeten den zölibatären Lebensstil dazu, den Einfluss
von verheirateten Priestern zurückzudrängen. Eine negative Haltung Frauen und
der Sexualität gegenüber, die in starkem Kontrast zur zentralen Perspektive
einer gesunden Familie der Frühkirche stand, begann sich von der Hierarchie her
breitzumachen. (12) So wurde das Zölibat in den Status höchster Heiligkeit
emporgehoben, was gleichzeitig eine Unterdrückung von verheirateten Priestern
zur Folge hatte.
Beispielsweise begann
Papst Damasus im Jahre 366 n. Chr. mit der Deklaration, dass Priester zwar noch
fortfahren dürfen zu heiraten, dass aber ihre Liebe zu ihrer Frau keinen
sexuellen Ausdruck finden darf, einen Angriff auf die Priesterschaft von
Verheirateten. (13) Sowohl die Priester als auch das Volk wiesen dieses Gesetz
zurück. Im Jahre 385 n. Chr. verließ Papst Siricius seine eigene Frau und
seine Kinder, um Papst werden zu können. Er brachte sofort ein Dekret heraus,
das es den Priestern von nun an verbot zu heiraten, aber er konnte die
Einhaltung seines unerhörten neuen Gesetzes nicht durchsetzen. (14)
Über das folgende
Jahrtausend hin entwickelte sich in der Theologie eine unnatürliche Sexualethik
und machte sich in der Kirche breit. So festigte sich eine neue Lehre, die
sagte, dass die Sexualität der Gegenspieler der normalen Beziehungen sei, der
nicht im Gleichklang mit der von Gott geschaffenen Ordnung stand. Die Frauen
wurden in diesem Zuge immer abfälliger bewertet und behandelt.
404 n. Chr. schrieb der
Heilige Augustinus: Nichts zieht den Geist eines Mannes so machtvoll herunter
als das Streicheln einer Frau. (15) Die daraus entstehende negative Haltung
Frauen gegenüber war dazu bestimmt, die Intimshpäre der Menschen zu
kontrollieren und diese Dynamik hält bis heute an. Weil sie Familienväter
waren, konnten die verheirateten Priester die politische Dimension hinter der
verbissenen Sexualmoral der Hierarchie genau erkennen. Verheiratete Priester
verhielten sich den Menschen gegenüber solidarisch und unternahmen alles, um
den steigenden Bemühungen der Hierarchie, Macht und Kontrolle über sie und
ihre Familien auszuüben, entgegenzuwirken.
Die
heilige Kommunion wurde für Geschiedene bzw. verheiratete Priester abgeschafft
Dieser Trend setzte
sich fort und die Menschen litten am meisten darunter. Im 12. Jahrhundert hatte
sich diese negative Einstellung in der Hierarchie bereits festgesetzt. Zölibatäre
Bischöfe und Priester betonten Sünde und Schuld immer mehr, um Kontrolle auszuüben
und Uniformität in die Kirche zu bringen. Es war in dieser Zeit, dass die Ehe
nach einer Scheidung als Sünde erklärt wurde. Wiederverheirateten Geschiedenen
wurde das Sakrament verweigert. Bis zu dieser Zeit war es möglich Ehen zu lösen
und die Personen konnten wieder heiraten und auch die Heilige Kommunion
empfangen. (16)
Eine andere politische
Dynamik kam hier noch ins Spiel. Die mittelalterliche Kirchenhierarchie befand
sich in Auseinandersetzungen mit den Monarchien und den Herrscherhäusern in
Europa. Mit der Fähigkeit die königlichen Eheschließungen kontrollieren zu können,
erkannte Rom auch seinen Einfluß, politische Allianzen und
Staatsangelegenheiten manipulieren zu können. (17) Das wiederum bewirkte, dass
die Angehörigen der Herrscherhäuser, denen auf solche Weise der Zugang zu den
Sakramenten versagt wurde, nun auch Druck auf geschiedene und wiederverheiratete
aus ihrem Volk ausübten. Es wurde ihnen die volle Teilnahme am Leben in der
Kirche versagt, weil sie die von den Kirchenautoritäten aufgestellte Ordnung
verlassen hatten. Die Spiritualität als Maßstab der Heiligkeit und des Guten
wurde von einem Kirchenrecht ersetzt, das bis zum heutigen Tag einen sehr
machtvollen Einfluß besitzt.
Die
Unfehlbarkeit - ein vom Menschen gemachtes Konzept
In dieser Atmosphäre
wachsender Macht und Legalität missbrauchten bestimmte Päpste des Mittelalters
ihre Macht. (18) Im Jahr 1075 erklärte Papst Gregor VII. dass niemand den Papst
richten kann außer Gott selbst. So führte er die Unfehlbarkeit ein und er erklärte,
dass sich Rom niemals irren kann. Er ließ Statuen von sich selbst herstellen
und in den Kirchen Europas aufstellen. Er bestand darauf, dass alle dem Papst
gehorchen müssen und dass alle Päpste aufgrund der Gnade ihrer Verbundenheit
mit dem Heiligen Petrus Heilige sind. (19)
Die Hierarchie sah
verheiratete Priester als Hindernisse auf dem Weg zur Totalkontrolle über die
Kirche und attackierten sie von zwei Seiten her. Sie benutzten das auferlegte Zölibat
dazu, die einflussreichen Priesterfamilien in Europa und im Mittelmeergebiet zu
entmachten. Zur gleichen Zeit aber erhoben sie auch den Eigentumsanspruch der
Kirche auf den Besitz und die Ländereien dieser verheirateten Priester. Die
mittelalterliche Kirchenhierarchie wusste, dass sie als Landeigentümer auch die
ersehnte politische Macht in den Ländern Europas vermehren konnte. Zusätzlich
zum Land war auch Geld sehr wertvoll. Nun konnten sie von den Gläubigen Steuern
einheben und für ihre Nachsicht und ihre geistliche Tätigkeit Geld verlangen.
(20) Diese Praxis trug zum Entstehen des Protestantismus und zur Spaltung der römisch
katholischen Kirchengemeinde im 16. Jahrhundert bei.
Im 11. Jahrhundert
wurden die Angriffe auf die verheiratete Priesterschaft sehr intensiv. 1074
verabschiedete Papst Gregor VII. ein Gesetz, das vorgab, dass jeder vor seiner
Priesterweihe das Zölibat geloben muss. Er führte seine Attacken gegen die
Frauen weiter und verkündete öffentlich, dass...."sich die Kirche solange
nicht aus den Fängen des Laientums lösen könne, solange sich die Priester
nicht aus den Fängen ihrer Frauen lösen." (21) Innerhalb von 20 Jahren
kam eine Wende zum Schlechteren.
Im Jahre 1095
eskalierte dieser Streit und es wurde brutale Macht gegen verheiratete Priester
und deren Familien eingesetzt. Papst Urban II. ordnete an, dass Priester, die
das Zölibat ignorieren um ihres eigenen Seelenheiles Willen ins Gefängnis
geworfen werden müssten. Er verkaufte die Frauen und Kinder dieser
verheirateten Priester in die Sklaverei und das Geld dafür wanderte in die
Kirchenkassen. (22)
Die Anstrengungen, die
Kirchenmacht zu konzentrieren und die Güter und Besitztümer von den Familien
verheirateter Priester der Kirche einzuverleiben, erreichten ihren Sieg 1139.
Die Kirchengesetzgebung, die das wahlweise Zölibat von Priestern beendete, war
das 2. Laterane Konzil unter Papst Innozenz II. (23) Die wahre Motivation hinter
diesen Gesetzen war es die Machtposition des Papstes zu festigen und das Bemühen
sich Land in den Ländern Europas anzueignen. Die Gesetze, die die absolute
Einhaltung des Zölibats verlangten, stützten sich der Sprache nach auf
"Reinheit" und "Heiligkeit", in Wahrheit aber stand die
Absicht dahinter, die Kontrolle über die kleinen Geistlichen festzuschreiben
und auch der mittelalterlichen weltlichen Hierarchie unmissverständlich zu
zeigen, wer das Sagen hat.
"Priester
begehen eine Sünde, die viel schlimmer ist als Unzucht."
Ein tapferer Mann, der
italienische Bischof Ulrich von Imola behauptete, dass die Hierarchie kein Recht
habe den Priestern die Ehe zu verbieten und drängte Bischöfe und Priester ihre
Familien nicht zu verlassen. Bischof Ulrich sagte, "Wenn das Zölibat
aufgezwungen werde, so werden die Priester viel schlimmere Sünden begehen als
die Sünde der Unzucht." (24) Jüngste Zahlen von weithin bekanntgemachten
Verurteilungen von Priestern, die in sexuelles Fehlverhalten involviert waren,
bestätigen in ausreichendem Maße die Befürchtungen von Bischof Ulrich. Auch
wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine aufgezwungene zölibatäre
Lebensführung mit dem Missbrauch der Sexualität von Priestern zu tun hat. Um
eine Kopie dieser Forschungsergebnisse anzufordern kontaktieren Sie bitte
http://www.rentapriest.com
Die anerkannte
Tradition verheirateter Priester wurde von den neuen Zölibatsgesetzen
regelrecht zerstört. Die gesunden Familienwurzeln unserer Kirche verdorrten mit
der Unterdrückung und Absetzung der Priesterfamilien und der damit verbundenen
Abwertung der Frau in der Kirche.
110.000
verheiratete Priester weltweit
Viele der Probleme,
denen wir heute in der Kirche gegenüberstehen, können auf ihre Wurzeln in
dieses Zeitalter der Kirche hin zurückverfolgt werden. Aber mit dem Ende des
20. Jahrhunderts scheint Gott uns zu den guten und der Kirche sicherlich bekömmlichen
Ursprüngen zurückzurufen. In den vergangenen 25 Jahren heirateten über
100.000 röm. kath. Priester weltweit und viele unter ihnen führen in aller Öffentlichkeit
ihre Priesterschaft weiter. Heute ist jeder dritte Priester in Amerika
verheiratet und die Zahl ist weiterhin im Steigen begriffen.
Die Ehe eröffnete den
Priestern neue Perspektiven. Sie praktizieren ihr Priestertum mit einer
tieferen Leidenschaft für die Menschen und die Herausforderungen, denen sie
gegenüberstehen. Priesterehepaare besuchen die Menschen in den
Pensionistenheimen, wenn keine zölibatären Priester zur Verfügung stehen.
Verheiratete Priester kümmern sich um Paare, die sich aus welchen Gründen
immer von ihrer lokalen Kirchengemeinde abgewandt haben. Verheiratete Priester
verstehen die Probleme von Menschen, die geschieden wurden und ihre Sehnsucht
nach einer guten neuen Ehe. Die Öffentlichkeit zeigt immer mehr, dass sie ihren
sanftmütigen Stil und ihr praktisches Herangehen an die Probleme des Lebens
sehr schätzt.
Besonders Frauen sind
oft tief beeindruckt von der Achtung und Ehrlichkeit, die verheiratete Priester
ihren Frauen gegenüber an den Tag legen und von der Sensibilität und der
Unterstützung für die Angelegenheiten der Frau.
70%
der Katholiken in Amerika möchten verheiratete Priester
Für einen
kirchenkonformen Übergang vom Zölibat zum Eheleben bleibt Priestern nichts
anderes übrig als ein Papier vom Vatikan zu unterschreiben, aus dem sich schließen
lässt, dass sie niemals die echte Berufung zum Priester hatten, dass sie
psychologisch instabil und moralisch schwach seien. Aber genau das Gegenteil ist
der Fall. Verheiratete Priester agierten in Einheit mit dem Geist Gottes und
antworteten auf ihren ausgeweiteten Ruf mit Hingabe und Liebe. Viele
amerikanische Katholiken haben öffentlich deren Courage gelobt, besonders jene,
die von unserem Priesterverleihprogramm (Rent A Priest Programm) Gebrauch
gemacht haben. Internationale Meinungsumfragen bezeugen, dass 70% der Katholiken
möchten, dass verheiratete Priester wieder ihre Arbeit in der röm. kath.
Kirche aufnehmen. (25) Sie waren von der Integrität verheirateter Priester,
ihrem Einfühlungsvermögen und ihrem Verständnis für schwierige Situationen
beeindruckt.
"Das
Zölibat ist für die Priesterschaft nicht essentiell" Papst
Johannes Paul II.
Neben der Aussage, dass
das Zölibat für die Priesterschaft nicht essentiell ist, gibt es im Vatikan
noch eine weitere erfolgversprechende Entwicklung, was die verheirateten
Priester betrifft. Die meisten Katholiken wissen nichts darüber, dass Rom auch
verheiratete protestantische Priester einsetzt und sie zu Gemeinden hier in den
Vereinigten Staaten entsendet. In einigen Fällen lösten ehemals
protestantische, jetzt katholische Priester verheiratete katholische Priester
ab, die gezwungen wurden ihre Gemeinde zu verlassen. Rom erlaubt diesen neu
eingesetzten Priestern verheiratet zu bleiben und unterstützt ihre Familien.
Studien zeigen, dass die Kosten für eine Priesterfamilie manchmal geringer
seien als für zölibatäre Priester mit ihrem Haushalt, Pfarrersköchin und
anderen Assistenten.
Der
Vatikan setzt verheiratete protestantische Priester ein
Die Mehrzahl
dieser neuen verheirateten
Priester sind Episcopalianer,
die ihre Tradition verlassen
haben, weil die Kirche von England Frauen zur Priesterweihe zuließ.
Mit der Einsetzung von über 100
verheirateten protestantischen Priestern hat der Vatikan sozusagen einen Schritt
in Richtung Einsetzung verheirateter Priester getan. Das konnte auf der
Grundlage der Aussage des Papstes, dass das Zölibat kein essentieller
Bestandteil des Priestertums ist, geschehen. Indem er die protestantischen
Priester eingesetzt hat, hat der Vatikan seine bislang strenge Linie entschärft.
Das setzte den Präzedenzfall, aufgrund dessen die Katholiken, was die Messe und
die Sakramente betrifft, von nun an auch auf verheiratete Priester zurückgreifen
können, und dass es Gesetze gibt, die das erlauben. Durch dieses Beispiel hat
Rom ein öffentliches Zeichen der Akzeptanz verheirateter katholischer Priester
in der Kirche gesetzt.
Erzwungenes Zölibat
ist ein wahrlich von Menschen gemachtes Gesetz wie auch die alte Regel, dass Mädchen
nicht ministrieren dürfen. Solche disziplinarische Praktiken hat unsere Kirche
nicht notwendig und solche Regeln können und wurden immer geändert. Heute müssen
aufgrund des Zölibats Pfarren zugesperrt werden. Mit einem Federstrich könnte
der Vatikan das Zwangszölibat für alle Priester aufheben. Auf diesem Weg könnten
100.000 Priesterehepaare weltweit die geschlossenen Pfarreien wieder öffnen.
Papst Johannes Paul II.
arbeitet an einer anderen Initiative, die verheiratete Priester einschließt. In
der universellen Kirche gibt es nahezu 20 Riten. Vielleicht haben Sie von der
Byzantinisch-katholischen Kirche oder der Koptischen Kirche gehört. Nicht alle
diese Gemeinschaften gehen mit Rom konform, aber Papst Johannes Paul II. bemüht
sich, sie alle in einer Kirchenfamilie zu vereinigen. Die meisten östlichen
Kirchen haben ihre Priesterehen über die Jahrhunderte hin aufrecht erhalten,
und sie möchten auf der Basis von verehelichten Priestern weiterarbeiten.
Die Verkündung des
Papstes, dass das Zölibat nicht essentiell für das Priestertum ist, kann also
die Grundlage dafür sein, dass einerseits die Pfarreien wieder geöffnet werden
könnten und andererseits ist damit eine Gesprächsbasis mit anderen Traditionen
gelegt. Die Zukunft der Kirche ist vielversprechend und die Anerkennung
verheirateter Priester spielen darin eine wesentliche Rolle.
Die
kanonischen Gesetze: Die Öffentlichkeit muss hier die Fragen aufwerfen.
Jedes Kirchengesetz ist
in einem Kanon festgeschrieben. Dieser Gesetzeskörper entstand kurz nach der
Auferlegung des Zwangszölibates. Es hat den Anschein, dass der heilige Mönch
Gratian, der diese Kanons formulierte, bereits die ungerechtfertigte Verfolgung
verheirateter Priester und deren Familien kommen sah. Ich vermute, dass er in
diesen Kodex Gesetze hineinnahm, die die verheirateten Priester beschützen und
die Wiedereinsetzung verheirateter Priester eines Tages möglich machen sollten.
Es sind darunter 21 Kanons, die es erlauben Priesterehepaare um deren Unterstützung
zu bitten. Ich möchte hier zwei dieser Regeln herausgreifen, um zu zeigen, wie
man diese anwenden könnte.
Der Kanon 290 ist etwas
ganz besonderes.(26) Er spricht über die Dauerhaftigkeit der Priesterschaft. Er
sagt aus, dass, wenn die Priesterweihe einmal gültig empfangen wurde, sie
niemals ungültig werden kann. Das zeigt, dass verheiratete Priester auch
weiterhin "gültige" Priester sind. Die Sakramente, die verheiratete
Priester spenden, sind gültige Sakramente. Viele Menschen glauben, dass
verheiratete Priester keine Priester mehr seien oder dass sie exkommuniziert
sind. Dieser Kanon 290 belehrt uns eines Besseren. Und es ist im Geiste dieses
Kanons, dass wir uns als "verheiratete katholische Priester"
bezeichnen.
Es mag Ihnen gesagt
worden sein, dass Sakramente von verheirateten Priestern zwar gültig aber nicht
anerkannt seien. Das ist technisch korrekt, und ich möchte versuchen mit einem
Beispiel zu verdeutlichen, was es mit dem Unterschied zwischen "gültig"
und "anerkannt" auf sich hat. Ich verwende hier ein Beispiel aus der
Medizin. Stellen Sie sich vor, ein Arzt fliegt von New Mexiko nach Chicago zu
einer Konferenz. Er landet auf dem Flughafen, mietet ein Fahrzeug und wird auf
seinem Weg in das Hotel Zeuge eines Verkehrsunfalles. Ein Mann wird durch die
Luft geschleudert und blutet stark aus einer Wunde an seinem Arm. Der Arzt eilt
zu Hilfe, stoppt den Blutfluss und macht die Erstversorgung bis die Rettung
eintrifft. Die Hilfe des Arztes ist gültig, weil er ein praktizierender Arzt
ist, der in der Medizin ausgebildet ist und ein Zeugnis von einer medizinischen
Schule vorweisen kann Andererseits hat er im Bundesstaat Illinois keine
anerkannte Berechtigung zur Ausübung. Das ist der Unterschied zwischen einer gültigen
und einer erlaubten Tat. Sie können versichert sein, dass der Patient froh darüber
war von einem Arzt versorgt worden zu sein, gleichgültig ob dieser eine
Erlaubnis hatte oder nicht.
Katholiken, die keinen
Priester erreichen können oder keinen finden, der ihnen helfen will, rufen
heute nach einem verheirateten Priester mit dem selben Verständnis.
Verheiratete Priester sind Menschen, die den Ruf Gottes zur Priesterschaft
vernommen haben und ihm gefolgt sind. Sie haben ihr Studium erfolgreich
vollendet und wurden gültig von einem Bischof zum Priester geweiht. Sie haben
auch ihr Theologiestudium erfolgreich abgeschlossen.
Aufgrund des Kanons 290
können Sie versichert sein, dass die Sakramente, die verheiratete Priester
spenden, genau so gültig sind, wie die eines zölibatären Priesters. Menschen,
denen von verheirateten Priestern geholfen wurde, glauben, dass deren
Priesterschaft vor Gott weiterhin seine Gültigkeit hat.
Der
goldene Kanon
Der Kanon 1752 wird als
die "goldene Regel" unter den Kirchengesetzen bezeichnet. Darin heißt
es: .......die Errettung der Seelen.......... ist immer das oberste Gebot der
Kirche. Man könnte annehmen, dass dieser Kanon klar aussagt, dass alle Gesetze
der Kirche den geistigen Bedürfnissen des Volkes Gottes dienen sollte. Alle
Gesetze, die sich dagegen richten, sind kontraproduktiv und fragwürdig, was
ihre Gültigkeit betrifft. Wenn das von Menschen auferlegte Zölibat Sie davon
abhält die Sakramente zu empfangen, dann richtet sich das Zölibat gegen die
Hauptmission der Kirche. Dieses goldene Gesetz lässt die Priesterehe in einem völlig
neuen Licht erscheinen. Es erlaubt uns, gemeinsam für die Zukunft der Kirche
Sorge zu tragen.
Aufgrund des akuten
Mangels an zölibatären Priestern befindet sich die Kirche in einer
Notsituation. Pfarreien werden geschlossen und das Lesen der Messe sowie das
Spenden der Sakramente, etwas, was für die Kirche essentiell ist, erfordert
mehr Priester.(27) Dass sich am Mangel zölibatärer Priester in nächster Zeit
etwas Ändern wird, ist nicht anzunehmen, vielmehr zeigen alle Studien einschließlich
derer, die von den Bischöfen unserer Nation in Auftrag gegeben wurden, dass er
in den kommenden Jahren noch zunehmen wird. Es wird dann weniger und ältere zölibatäre
Priester geben und die werden immer größere Pfarrgemeinden zu betreuen haben.
Das Zusammenlegen oder
das schließen von Pfarrgemeinden kann nicht der Weg aus der Krise sein. Das
Priester-Verleih-System (Rent A Priest System) ist eine kreative Initiative für
betroffene Katholiken. Viele Pfarren finden, dass die Wiedereinsetzung
verheirateter Priester zu einer Lösung beitragen kann, die auch vom
Kirchengesetz her voll gedeckt ist.
Bischöfe
freuen sich
Unsere amerikanischen
Bischöfe haben Tag für Tag mit dem Mangel an zölibatären Priestern zu tun.
Einer unserer vier Bischöfe sagte vertraulich, dass sie die verheirateten
Priester mit offenen Armen aufnehmen würden. Amerikanische Bischöfe sind gute
Führer, die das Beste für ihre Gläubigen wollen. Sie sind sich dessen bewußt,
dass es im Schnitt 400 verheiratete Priester pro Bundesstaat gibt. In
Zusammenarbeit könnten die zölibatären und die verheirateten Priester
gemeinsam das Schließen von Pfarreien verhindern könnten. Seite an Seite könnten
sie das Angebot an Messen und Sakramentsempfang erheblich verbessern. Viele
amerikanische Bischöfe möchten nicht, dass die Ausbildung und die Erfahrung
der verheirateten Priester vergeudet wird. Alle Bischöfe kennen unser
Rent-A-Priest-Programm. Einige von ihnen haben uns darin ermutigt, weil die
Priesterehe einer alten Tradition entspricht, die durch ein Gesetz wieder neu
belebt werden kann. Mit seiner Aussage, dass das Zölibat für das Priestertum
nicht essentiell ist, hat Papst Johannes Paul II. bereits eine Tür in diese
Richtung aufgeschlossen. Der nächste Schritt kann sein, dass die Gläubigen
mehr und mehr die Dienste verheirateter Priester in Anspruch nehmen.
Sie mögen sich dessen
nicht bewußt sein wie viele Veränderungen in der Kirche von unten nach oben
stattgefunden haben. Ministrantinnen sind ein gutes Beispiel dafür. In vielen
Pfarren gibt es heute neben Ministranten auch Ministrantinnen. Noch 1987 lehnte
der Vatikan Ministrantinnen ab. Aufgrund des beharrlichen Widerstandes jedoch
gab der Vatikan schließlich nach und lockerte die Bestimmungen. Eine Praxis
wird zur Gewohnheit und Gewohnheiten werden akzeptiert und zu Gesetzen gemacht.
Je mehr die Katholiken nach verheiraten Priestern verlangen, damit sie ihnen die
Sakramente spenden, desto mehr wird sich das als Gewohnheit einbürgern und auch
diese Praxis kann eine vollkommene Wiedereinstellung von verheiraten Priestern
bewirken. Dann müssen die Pfarreien wegen Priestermangel nicht mehr geschlossen
werden und auch das Spenden von Sakramenten wird wieder flächendeckend möglich.
Wir haben nun einiges
besprochen, so lassen Sie uns abschließend nochmals zusammenfassen: Unsere
Botschaft ist einfach und geradeheraus. Als Katholik haben Sie das Recht die
Dienste eines verheirateten Priesters in Anspruch zu nehmen - die Heilige Messe
und die Sakramente. Das Rent-A-Priest-Programm ist ein Pastoralamt von
verheirateten römisch katholischen Priestern. Wir bieten unsere Priesterschaft
an, um den geistigen Erfordernissen dieser Zeit gerecht zu werden. Wir verfolgen
dieselben Ziele wir unsere Bischöfe: allen Katholiken die Heilige Messe und die
Sakramente zugänglich zu machen und so zu arbeiten, dass allen Katholiken die Fülle
der katholischen Tradition erhalten bleibt - die pimären und essentiellen
Kirchenaktivitäten. Sobald Rom es uns ermöglicht, werden wir in vollem Ausmaß
mit unseren Bischöfen und unseren Brüdern, den zölibatären Priestern,
zusammenarbeiten, die unserer Mithilfe bedürfen. Bis dieser Tag kommt, werden
wir als verheiratete Priester, gestützt auf den Kanon 21, unsere Hilfe allen
anbieten, die uns danach fragen. So bringen die Priester des
Rent-A-Priest-Programms die Messe und die Sakramente in die Häuser der
Katholiken im ganzen Land.
Das
Rent-A-Priest-Programm
Das
Rent-A-Priest-Programm wurde 1992 von Louise Haggett, einer katholischen Geschäftsfrau,
ins Leben gerufen. Louise konnte für ihre Mutter, die im Altersheim war, keinen
Priester finden. Später fand sie zu ihrer Überraschung heraus, dass es da eine
ganze Menge verheirateter Priester gibt, die ihr, hätte sie das gewußt, gerne
geholfen hätten. Louise gründete eine Organisation mit dem Namen "Celibacy
Is The Issue" (Das Zölobat ist das Thema) und begann mit einem Dienst,
genannt "Rent-A-Priest-Programm", damit kein Katholik, besonders kein
älterer Katholik mehr ohne Priesterbegleitung sein muss. Sie nannte es so, weil
es modern klingt und weil sich das jeder leicht merken kann - besonders auch in
einer Krisensituation. Als Resultat ihrer Bemühungen konnten von nun an
zahlreiche Katholiken von verheirateten Priestern betreut werden und Dinge aus
der Kirchengeschichte erfahren, die sie zuvor nirgends erfahren haben.
Ich betone, das
Rent-A-Prierst-Programm ist ein freier Dienst, der in Anspruch genommen werden
kann. Wir erhalten uns Monat für Monat von freien privaten Spenden von
Katholiken wie Sie. Sie können uns in einer Computerdatenbank im Internet
finden, wo Sie Ihren nächstgelegenen verheirateten Priester überall in den
Vereinigten Staaten finden können. Sie können diese Datenbank 24 Stunden am
Tag unter www.rentapriest.com in Anspruch nehmen oder uns auch unter
Rent-A-Priest, P.O. Box 2850, Framingham, MA, 01703 schreiben. Unsere
e.mail.Adresse ist rntapriest@aol.com . Es mag von Vorteil für Sie sein, ihren
nächstgelegenen verheirateten Priester beizeiten ausfindig zu machen, damit Sie
für alle Fälle vorbereitet sind. Lernen Sie diesen Priester in Ihrer Nähe
kennen und schreiben Sie sich seine Telefonnummer in Ihr Telefonbuch, damit Sie
im Notfall nicht lange zu suchen brauchen.
Ist es Ihnen nicht mehr
möglich die Sonntags- oder die tägliche Messe zu besuchen, weil kein zölibatärer
Priester mehr da ist, so haben Sie das Recht einen verheirateten Priester zu
rufen. Ziehen Sie eine Eheschließung oder eine Wiederverehelichung in Betracht
und das wird Ihnen von der Amtskirche verweigert, so kann Ihnen ein
verheirateter Priester eine römisch katholische Zeremonie ermöglichen, die vom
Staat voll anerkannt ist. Wenn für Sie oder Ihren Bruder oder Ihre Schwester für
die Kommunion oder Krankenölung kein Pfarrer erreichbar ist, so rufen Sie einen
verheirateten Priester zu Hilfe.
Jesus setzte die
Menschen immer an die erste Stelle. In Situationen, wo er sich für die Menschen
oder für die Autorität und deren Gesetze zu entscheiden hatte, entschied er
sich immer für die Menschen und beeilte sich, ihnen zu helfen. Jesus wies
niemanden ab und das werden auch verheiratete Priester nicht tun.
Ich danke Ihnen für
Ihre Zeit und ihr Interesse.
Möge Gott uns alle
segnen!
Fußnoten:
1. Commonweal 11. Oktober 1991
2. The Journal for the Scientific Study of Religions. December
1990.
3. Kelly, J. N. D. Oxford Dictionary of Popes. New York, Oxford
Press. 1986.
4. Padovano, A. Joseph’s Son. National Catholic Reporter. April
12, 1996.
5. Time Magazine. July 1993.
6. Grant, M. Constantine the Great: The Man and His Times. New
York, Charles Scribner and Sons. 1993.
7. Straus, B. R. The Catholic Church. David and Charles, England.
P. 37.
8. Torjesen, K. J. When Women Were Priests. Harper San Francisco.
1993. P. 155.
9. Straus, B. R. The Catholic Church. David and Charles, England.
P. 34.
10. Torjesen, K. J. When Women Were Priests. Harper San Francisco.
1993. P. 34.
11. Padovano, A. Power, Sex, and Church Structures. A lecture
presented at Call To Action, Chicago. 1994.
12. Ranke-Heinemann. Eunuchs For The Kingdom Of Heaven. Doubleday.
New York. 1990. P. 100 ff.
13. Barstow, A. L. Married Priests and the Reforming Papacy: The
Eleventh-Century Debates. The Edward Mellen Press. Lewiston, NY. 1982. P.
21.
14. Padovano, A. Power, Sex, and Church Structures. A lecture
presented at Call To Action, Chicago. 1994.
15. Padovano, A. Ibid.
16. Mackin, Theodore. Divorce and Remarriage. Paulist Press. 1984.
P. 116.
17. Mortimer, R. Angevin England 1154 - 1258. Blackwell. Oxford, U.
K. P. 28.
18. Padovano, A. Power, Sex, and Church Structures. A lecture
presented at Call To Action, Chicago. 1994.
19. Padovano, A. Ibid.
20. Mortimer, R. Angevin England 1154 - 1258. Blackwell. Oxford, U.
K. P. 105-112.
21. Padovano, A. Power, Sex, and Church Structures. A lecture
presented at Call To Action, Chicago. 1994.
22. Ranke-Heinemann. Eunuchs For The Kingdom Of Heaven. Doubleday.
New York. 1990. P. 110.
23. Celibacy, Canon Law of. The New Catholic Encyclopedia. New
York. McGraw Hill. 1967.
24. Barstow, A. L. Married Priests and the Reforming Papacy: The
Eleventh-Century Debates. The Edward Mellen Press. Lewiston, NY. 1982. P.
112.
25. Gallup Survey of Catholic Opinion, May 15 - 17. 1992.
26. Coriden, et. Al. The Code of Canon Law. Paulist Press. 1985.
27. Smolinski, D. Canonical Reflections on Pastoral Emergency and the
Use of Married Priests in the Catholic Church. Catholic Resource Center. Framingham,
MA. 1995.