Sun Myung Moon
1. Internationale Konferenz zur Vereinigung der Wissenschaften
23.-26. November 1972
Waldorf Astoria Hotel New York
Ins Deutsche übertragen von Johannes Stampf
Glücklich zu sein ist eine ununterdrückbare Sehnsucht des Menschen und ein Ideal.
In der jahrtausende alten Kulturgeschichte der Menschheit hat es keinen einzigen Menschen gegeben, der Freude und Glück nicht als Ideal angesehen hat.
Dieses Ideal ist zwar noch niemals verwirklicht worden, aber die Menschen haben ohne Unterbrechung auf dieses Ideal hingearbeitet. Auf diesem Weg wurde auf allen Gebieten menschlicher Kultur, Politik, Wissenschaft, Religion usw. großer Fortschritt möglich.
Wie Sie wissen, hat der Mensch eine hochentwickelte Überflussgesellschaft hervorgebracht, die die Gesellschaft des Mittelalters weit übersteigt, und die Wissenschaft hat zweifelsohne die entscheidende Rolle in dieser Entwicklung gespielt. Hätte sich die Wissenschaft nicht entwickelt, so hätte es niemals zu einer derartigen wirtschaftlichen Hochblüte kommen können.
Diese Tatsache zeigt, dass es sich zahlreiche Wissenschaftler zur Aufgabe gemacht haben, diese Welt glücklicher zu machen. Sie haben mutig und kühn die Wissenschaft weiterentwickelt, um den Traum der Menschheit Wirklichkeit werden zu lassen. Manchmal wurden die wissenschaftlichen Errungenschaften von Machthabern missbraucht, aber dennoch war es grundsätzlich das Bestreben der Wissenschaftler die Menschheit der Erfüllung des Ideals näher zu bringen.
In diesem Sinne ist es der Zweck der Wissenschaft, die Träume des Menschen zu realisieren. Aber wenn auch die Wissenschaft große Fortschrittssprünge gemacht hat, so konnten diese oft aufgrund von rassischen oder nationalen Barrieren nicht sofort zum Segen für die Menschheit werden.
Das zeigt, dass einige Menschen auf nationale Grenzen für die Wissenschaft bestanden haben. Tatsächlich aber sollte die Wissenschaft der gesamten Menschheit dienen und nicht von einer bestimmten Nation oder einem bestimmten Block monopolisiert werden.
Das erinnert uns daran, dass viele Wissenschaftler mit einem starken Sinn für ihre Mission gegen zahlreiche Kräfte der Unrechtschaffenheit zu kämpfen hatten, die sich dem ursprünglichen Zweck der Schaffung einer idealen Gesellschaft entgegenstellten.
Unter all den vielen Wissenschaftlern mag es auch einige gegeben haben, die den ursprünglichen Geist, der Menschheit zu dienen, vergessen oder zurückgestellt haben, weil sie zu sehr in ihren momentanen Interessen gefangen waren. Wie dem auch sei, es war sicherlich die Generallinie und es entsprach der Haltung der meisten Wissenschaftler und Forscher, dass sie einen Beitrag zum Frieden und zum Wohlergehen der Menschheit leisten wollten.
In Wissenschaft und Forschung gibt es zahlreiche Spezialgebiete, aber es gibt kein einziges darunter, das nicht die Verwirklichung der Freude und des Glücks des Menschen zum Ziel hat. Physik, Chemie, Medizin, Biologie, Geologie, Astronomie und all die anderen dienen so gesehen dem gleichen Zweck. Natürlich spaltete sich die Wissenschaft in der Vergangenheit, der analytischen Methode folgend, in viele kleinere und größere Spezialgebiete auf, aber in letzter Zeit macht sich ein Trend zur Zusammenführung all dieser Fragmente mit Hilfe der synthetischen Methode bemerkbar. Das Aufkommen von einer vereinigten Wissenschaft ist eine sehr auffallende Tendenz.
Trotz zahlreicher Aufsplitterungen bis in die heutige Zeit herauf, haben die Wissenschaften immer ein gemeinsames Ziel verfolgt; eine Richtung. Jedes spezielle Gebiet arbeitete auf seine Weise an der Verwirklichung einer glücklicheren Welt und es gibt keinen Zweifel darüber, dass das auch in Zukunft so bleiben soll.
Nehmen wir aber die gegenwärtige Weltsituation unter die Lupe, so finden wir zahlreiche beklagenswerte Bedingungen. Ungeachtet hochentwickelter Wissenschaften und wirtschaftlichem Wohlstand, gibt es an vielen Orten großes Leid.
Trotz bewundernswerter Anstrengungen und tiefer Sehnsucht der Wissenschaftler gibt es auch in entwickelten Ländern nach wie vor Armut, Analphabetentum und Krankheiten. Es gibt Spannungen, Kriege und Feindschaft unter den Nationen. So setzen sich in der Menschheit Kummer, Not und Elend auch in den Luxusländern fort.
Viele Führer versuchen dieser Lage Herr zu werden und Frieden und Stabilität zu sichern, aber die Welt ist gefüllt mit leeren Friedensworten und die Menschheit sinkt immer tiefer und tiefer in Ruhelosigkeit, Sorge und Furcht.
Wie ist es dazu gekommen? Der Hauptgrund ist, dass der Wertestandard, der das Verhalten der Menschen regelt, untergraben wurde. Mit der Machtlosigkeit von Ethik und Moral verschwand auch der Maßstab des Guten.
Ich möchte nun versuchen zu erklären, wie es soweit gekommen ist. Niemand kann abstreiten, dass jedes Geschöpf, der Mensch eingeschlossen, ein vereinigtes Wesen mit zwei Naturen ist; eine der beiden ist materiell und die andere ist geistartig. Der Mensch vereinigt in sich Geist und Körper, Tiere vereinigen in sich Instinkt und Körper, auch in Pflanzen gibt es eine richtungweisende Natur und einen Körper, der aus Zellen besteht und selbst anorganische Substanzen vereinigen in sich eine richtunggebende Energie und einen materiellen Körper.
Vom Gesichtspunkt der Ontologie aus gesehen ist der Kosmos eine Welt der Wirkungen und braucht als solche eine ultimative Ursache. Der Materialismus besteht darauf, dass der letzte Ursprung die Materie ist und der Idealismus besteht auf die Vorherrschaft des Geistes. Wenn aber die Welt der Wirkung aus Wesen, die in sich zwei Naturen vereinigen, besteht, so muss auch die Welt der Ursache ein monistisches Wesen mit zwei Naturen, Körper und Geist, sein, die eine Einheit bilden.
Ich habe bis jetzt davon gesprochen, dass die Sehnsucht von beiden, Gott und Mensch, eine vereinigte Welt ist, in der Kreativität und Liebe praktiziert werden sollen. In dieser Welt wird die Sehnsucht Gottes und des Menschen erfüllt werden, aber damit der Mensch Liebe praktizieren kann, muss er zuerst das Zentrum der Liebe finden.
Um Liebe praktizieren zu können, muss zuerst eine Norm oder ein Richtmaß errichtet werden, denn ein Leben in wahrer Liebe setzt eine Ordnung voraus. In einer Gesellschaft, in der die Ordnung zerstört wurde, kann ein Leben der Liebe und Harmonie nicht praktiziert werden. Um das noch einmal zu betonen: ein Leben in Liebe braucht eine Ordnung und um eine Ordnung zu errichten, braucht es eine Norm. "Norm" bedeutet Gesetze und Prinzipien, die das Verhalten der Menschen regeln und diese Normen sind Moral und Ethik. Daher muss der Mensch, um ein Leben der Liebe und des Guten führen zu können, profunde ethische und moralische Grundregeln aufstellen und nach diesen leben.
Die moralischen und ethischen Vorgaben für eine vereinigte Welt müssen für den modernen Menschen klar und in die Tat umsetzbar sein. Der Grund, warum die moralischen und ethischen Regelungen in der Vergangenheit untergraben wurden, liegt zum Teil in der Tendenz des modernen Menschen zum Materialismus hin, aber er kommt auch aus der Tatsache, dass deren Standards die Vernunftkapazität des modernen Menschen nicht länger zufriedenstellen konnten. Daher ist die Errichtung einer neuen Moral und einer neuen Ethik basierend auf einem neuen Wertemaßstab unumgänglich.
Wie kann dann dieser neue Wertestandard errichtet werden? Er kann nur von einem höherstehenden, vereinigten Denksystem kommen, das alle die Philosophien und religiösen Doktrinen der Vergangenheit zusammenführen kann.
Alle Philosophien und Religionen der Vergangenheit hatten ihre eigenen Wertesichten und jede von ihnen besitzt etwas, das auch heute noch sehr wertvoll und nutzbringend ist. Aber die Menschen haben sich von ihnen abgewandt, weil sich diese Sichten nicht auf die neue Zeit einstellen konnten. Um daher eine neue Wertesicht etablieren zu können, müssen wir die starken und heute noch vorteilhaften Punkte der Wertesichten der Vergangenheit absorbieren und neue Werte entwickeln, die den Bedürfnissen des modernen Menschen gerecht werden können.
Daher muss ein neues vereinigtes Denksystem auftauchen, das die Philosophien und Religionen der Vergangenheit ihrem Zeitalter entsprechend zusammenführen kann. Kommt diese neue Ethik und Moral aus diesem vereinigten Denksystem, so wird zum ersten Mal in der Geschichte eine vereinigte Welt des Guten entstehen. Die moralische Orientierung der Welt, die das Thema dieser Konferenz ist, bedeutet, dass diese neue Wertesicht sich auf die ganze Welt ausbreiten sollte, um auf dieser Basis eine neue vereinigte Welt errichten zu können.
Zum Schluss möchte ich noch einige Punkte über die Rolle der vereinigten Wissenschaften behandeln. Allem voran bin ich den Organisatoren dieser Konferenz sehr dankbar für ihre Anstrengungen, all die unterteilten Gebiete der Wissenschaften zusammenzuführen.
Die trennende Spezialisierung in den Wissenschaften wird, wie das Auseinandernehmen einer Maschine, ihre Gesamtfunktion lahmlegen und die Wissenschaft daran hindern, ihre Mission zu erfüllen. Aber hier und heute versuchen Wissenschaftler in einem Pionierakt die systematische Integration und vereinigen die Errungenschaften der Wissenschaften der Vergangenheit in einem neuen System der Wissenschaftsphilosophie. Ich denke, das ist ein bemerkenswerter Akt, der großes Lob verdient. Das entspricht der historischen Notwendigkeit für ein neues System vereinigten Denkens, das alle Philosophien und Religionen der Vergangenheit zusammenführt und eine neue Wertesicht für das moderne Zeitalter errichtet. Wie ich bereits gesagt habe, ist es die Hauptaufgabe der Wissenschaft das materielle Leben und Umfeld des Menschen zu verbessern. Ich erwarte, dass eine vereinigte Wissenschaft einen großen und wirksamen Beitrag für das Erreichen dieses Zieles leisten kann.
Aber wie auch der ursprüngliche Mensch als vereinigtes Wesen von Geist und Körper besteht, so vereinigt wahres soziales Leben auch Geistiges und Materielles und die ursprüngliche Welt vereinigt in sich Liebe und Kreativität. Daher kann eine wahre Welt des Glückes und der Freude mit Verbesserungen unseres materiellen Lebens allein nicht erreicht werden. Daraus können wir folgern, dass eine vereinigte Wissenschaft sich auch mit einer vereinigenden Denkweise oder Philosophie vereinigen muss, um ihre Mission voll erfüllen zu können. Ist das einmal erreicht, so wird sich eine Lösung für das schon lange bestehende Problem der Trennung von Religion und Wissenschaft auftun und auf dieser Basis kann es zu einer vereinigten Welt des Wohlergehens, der Freude und des Guten kommen. Die "alten Systeme und Denkweisen" werden vergehen und die ideale, vereinigte Welt wird mit Systemen und Denkweisen für ein neues Zeitalter auf dieser Erde Fuß fassen und sich ausbreiten.
In anderen Worten: die erste Ursache muss ein absolut vereinigtes Wesen mit zwei Naturen oder Wesensaspekten sein, die sowohl die Welt des Geistes als auch die Welt des Körpers hervorgebracht hat. Nur aus einer vereinigten, monistischen Ursache kann eine vereinigte Welt der Wirkung hervorkommen. Das bedeutet, dass ein vereinigtes Resultat auch in einem ungespaltenen, vereinigten Wesen ihren Ursprung haben muss.
Daher müssen wir sagen, dass der Materialismus, der die Materie als die letzte Ursache des Universums betrachtet, inkorrekt und unvollständig sein muss. Die Materie kann nicht der letzte Ursprung sein, denn Materie ist nur der Ausdruck von einem der Attribute der Ursache. Diese Ursache war bereits vorhanden, als die materielle Welt noch nicht da war.
Auch der Mensch ist ein vereinigtes Wesen, das von dieser letzten Ursache hervorgebracht wurde. Daher kann der Mensch nicht als rein materielles, aber auch nicht allein als geistiges Wesen gesehen werden. So kann auch mit Verbesserungen im materiellen Bereich allein noch kein wahres Glück entstehen. Nur wenn beide, das geistige und das physische Leben verbessert werden, kann es zu wahrer Freude kommen.
Die Wissenschaft hat sich bemüht das materielle Leben zu verbessern, weil ihr Wirkungsbereich auf die materielle Welt beschränkt blieb. Daher war die Menschheit trotz der harten Arbeit und der tiefen Sehnsüchte der Wissenschaftler nicht fähig, sich von Kummer und Verwirrung zu befreien.
Daraus können wir schließen, dass sich Wissenschaftler an der Reformation des geistigen Lebens beteiligen müssen, um das wahre Glück der Menschheit sicherstellen und die kostbare Arbeit früherer Wissenschaftler schützen zu können. Die Reformation des geistigen Lebens meint hier die Schaffung einer Welt des Guten, das ist eine Gesellschaft mit neuen Moralvorstellungen, die sich nach einem neuen Wertmaßstab richten.
Was braucht es dann, um eine geistige Reformation herbeizuführen? Dafür ist es notwendig einen Maßstab für das Gute zu etablieren, und um bestimmen zu können was "gut" ist, müssen wir den Drehpunkt oder das Zentrum von Liebe festlegen. Das ist deswegen so, weil das Gute in die Tat umgesetzte Liebe ist. Was kann dann dieses Zentrum der Liebe sein?
Es muss Gott sein, der als einzigartiges, ewiges und unveränderliches Wesen bereits vor der Formung des Kosmos existiert haben muss. Liebe ist der Fluss, der im Herzen entspringt - das Ausgießen des innersten Herzens. Daher ist die Essenz Gottes das, was ich hier mit "Herz" bezeichnen möchte. Gott ist das vereinigte Wesen und aus ontologischer Sicht die letzte Ursache oder der letzte Ursprung des Kosmos. Die Entstehung oder Ausformung dieses Kosmos aus dieser Ursache heraus ist einfach das, was wir als Gottes Schöpfung des Kosmos bezeichnen.
Wie konnte dann Gott den Kosmos und den Menschen erschaffen? Gott konnte das tun, weil Gott Herz ist. Wo Herz ist, dort kommt Leben zum Vorschein und wo Leben ist, kann Entwicklung und Schöpfung stattfinden. Um etwas schaffen zu können, muss immer ein Zweck da sein. Das ist deswegen, weil sich das Herz immer in Richtung Zweck bewegt. Der Zweck der Schöpfung kann nichts anderes als die Schaffung von Freude - Freude, die die Sehnsucht des Herzen stillt. Zu dieser Freude kommt es, wenn das Geschöpf, im Besonderen der Mensch, den Schöpfer, Gott, widerspiegelt. Gottes Schöpfungsziel war eine Menschheit, die in einer Welt der Freude lebt - einem Himmelreich - das die Liebe und die Schöpferkraft Gottes widerspiegelt. Die Liebe und die Schöpferkraft Gottes beziehen sich jeweils auf Geist und Materie. Wir wissen, dass das stimmt, aus der Tatsache, dass das Ideal des Menschen ein solcher Mensch und eine solche Welt ist.
Das Ideal ist die Welt, die dem Menschen ursprünglich als Wohnung gegeben wurde. Die Tatsache, dass sich der Mensch in seinem Ideal nach einer Welt des Glückes sehnt, bedeutet, dass eine glückliche Welt die ist, die Gott für den Menschen geplant hatte. Solch eine Welt reflektiert Gottes Liebe und Kreativität und wird so zu einer Welt der Freude und des Glücks.
Durch unseren bewundernswerten wissenschaftlichen Fortschritt haben wir bereits begonnen es zwar der Schöpferkraft Gottes gleich zu tun, aber noch nicht seiner Liebe. Um es seiner Liebe gleichtun zu können, müssen wir Liebe praktizieren und ein Leben des Guten führen. Der Mensch sollte Gott, der das Subjekt der Liebe ist, zum Mittelpunkt seines Maßstabes für "gut" setzen. Da Gott beides, das Zentrum und die Essenz aller Geschöpfe ist, ist seine Liebe unveränderlich und immerwährend, auch wenn seine Geschöpfe vergänglich sein mögen.
Wenn wir daher Gott als Standard und Maßstab für das Gute nehmen, so können absolute Werte errichtet werden und dann wird eine ewige Welt des Friedens und des Glücks Wirklichkeit werden können.
Da die ideale Welt die Verwirklichung von Gottes Schöpfungszweck und so die Welt ist, die Gott reflektiert, ersehnt auch der Mensch immer ein friedvolles und harmonisches Leben, gefüllt mit der Liebe Gottes und er sehnt sich auch danach, ständig seine Umgebung aufzuwerten, indem er ständig neue Dinge schafft.
Ich meine mit dem Erschaffen von neuen Dingen nicht nur irgend eine Produktion, sondern all die kreativen Aktivitäten, wie das Hervorbringen neuer Ideen, Planung, Fortschritt und praktische Umsetzung.
Da Gott ein vereinigtes Wesen ist, sollten auch Mensch und Sozialleben eins sein. Das bedeutet, dass der Mensch, während er kreativ ist, auch lieben und während er liebt, auch kreativ sein muss. Solch ein Mensch ist ein vereinigter Mensch und die Umgebung, in der er lebt, ist eine vereinigte Welt. Wie schon mehrmals wiederholt, kam der Mensch durch hervorragende wissenschaftliche Errungenschaften bereits dorthin, Gottes Kreativität zu entsprechen, aber bis heute hat der Mensch noch nicht die Liebe von Gott gelernt. Daher ist diese Welt noch immer eine Welt des Kummers, des Leidens, der Angst und der Ungewissheit.
Da die Harmonie das Wesensmerkmal der Liebe ist, kann es dort keine Harmonie geben, wo keine Liebe ist. Auch Friede und Glück können dort nicht existieren, wo es keine Harmonie gibt. Daher setzt sich das Leiden der heutigen Zeit deswegen fort, weil noch zu wenig Liebe da ist.
Es ist daher natürlich, dass Gott und Mensch sich immer nach einem idealen Leben in einer Welt, die Gott widerspiegelt, gesehnt haben. In anderen Worten: der ideale Mensch, den sich sowohl Gott als auch das ursprüngliche Gemüt des Menschen wünscht, ist ein kreativer und guter Mensch, der auf Gott ausgerichtete Liebe praktiziert. Die ideale Welt ist die Welt, die gefüllt ist mit schöpferischen Aktivitäten, die die Umwelt immer höher und höher heben und die mit einer zwischenmenschlichen Liebe zwischen Individuen und Nationen gefüllt ist. Wenn solche Menschen in einer solchen neuen, vereinigten Welt leben, werden alle Sorgen und alles Leid und alle Fremdenfeindlichkeit, die die Menschheit die Geschichte hindurch immer geplagt haben, für immer eliminiert werden.
Der ursprüngliche Mensch und die ursprüngliche Welt hätten gut sein und das Wesen Gottes widerspiegeln sollen, aber bis zum heutigen Tag war diese Welt eine Welt des Bösen, die nicht Gott widergespiegelt hat. Das ist deswegen so, weil der Mensch und die Welt nicht ihrer ursprünglichen Natur entsprochen haben. Um daher die gegenwärtige Menschheit von ihrem Kummer und Leid erlösen zu können, müssen wir den ursprünglichen Status der Welt und des Menschen wiederherstellen und diesen in unserem praktischen Leben verwirklichen. Dazu müssen wir den absoluten Standard des Guten finden und diesen in die Praxis umsetzen, indem wir ein Leben des Guten leben. Der Standard des Guten kommt aus dem Zentrum der Liebe, das Gott ist.
Die Tatsache, dass die gesamte Menschheit so hart daran arbeitet der Wirklichkeit von Leid und Verwirrung zu entfliehen und sich so sehr nach Frieden und Freiheit sehnt, zeigt, dass der Mensch nichts mehr sucht, als den Standard des Guten und das Zentrum der Liebe. Das Wesen der Liebe zu finden und eine Welt der Freude und des Glücks zu errichten ist die universelle Sehnsucht aller Menschen.
Ich danke Ihnen für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.