GOTTES PLAN FÜR AMERIKA

Text der Ansprache an die
Kongreßmitglieder im
Capitol in Washington D.C. USA

18. Dezember 1975

Rev. Sun Myung Moon

Es ist wirklich eine große Ehre für mich, heute in diesem schönen Rahmen des "Caucus Room" im Kongreßgebäude der Vereinigten Staaten (Capitol Hill) zu Ihnen sprechen zu können. Ich habe nun bereits zum zweiten Mal die Gelegenheit zu einer Ansprache vor den ehrenwerten Mitgliedern des Kongresses eingeladen zu sein. Das erste Mal sprach ich am 8. Oktober.1974 und nun, 14 Monate später, habe ich nochmalsdiese Ehre.

Während der vergangenen 14 Monate wurde ich immer mehr zu einer umstrittenen Person in den Massenmedien, und ich war die Ursache für Schlagzeilen in den Zeitungen überall im Land. Manche Illustrierten brachten Berichte über meine Bewegung sogar auf den Titelseiten und gaben Bilder von mir auf das Titelblatt. Ich fühle mich geschmeichelt, daß ich auf einigen Abbildungen besser dargestellt bin, als ich in Wirklichkeit aussehe. Und obwohl ich diesen Zeitungen keinen Groschen für Werbezwecke zahle, machen sie mich sehr berühmt. Ich weiß eigentlich nicht, wie ich ihnen gebührend dafür danken kann.

Der Brennpunkt der Auseinandersetzungen in den Medien ist die Behauptung, ich würde an der amerikanischen Jugend Gehirnwäsche vornehmen. Darf ich, was dies betrifft, an diese ehrenwerte Zuhörerschaft amerikanischer Männer und Frauen eine Frage richten? Sind die Amerikaner wirklich so dumm? Kann ein Koreaner, Rev. Moon, wirklich eine Gehirnwäsche an ihnen durchführen? Ich weiß, daß Ihre Antwort "nein" ist; meine Antwort ist auch "nein". Kein Amerikaner ist so dumm. Ich respektiere die Amerikaner sehr und ich bin überrascht über solche Anschuldigungen. Ich bin heute jedoch nicht hierher gekommen, um mich zu verteidigen, sondern um Ihnen mitzuteilen, was Gott mir aufgetragen hat. Das Übrige sollen die Richter klären. Ich möchte zu Ihnen über das Thema sprechen: "Gottes Plan für Amerika."

Wenn wir Gottes Plan verstehen wollen, müssen wir zuerst Seinen ursprünglichen Willen kennen. Gott ist ewig, unveränderlich, einzigartig und absolut. Wenn dies die Eigenschaften Gottes sind, dann muß Sein ursprünglicher Wille gleichfalls ewig, unveränderlich, einzigartig und absolut sein. Als Gott den Menschen schuf, hatte er eine bestimmte Absicht und ein Ideal für die Welt. Dieses Ideal war eine in Liebe vereinigte Welt. Gott wollte der Vater Welt sein, und die Menschen sollten als Geschwister in einer vereinigten Welt unter einer gemeinsamen Kultur leben. In dieser Welt hätten alle Menschen eine große Familie gebildet.

Gott plante ursprünglich eine vereinigte Welt. Aus diesem Grunde ist unser Ziel heute die Vereinigung, und sie ist die wichtigste und schwierigste Aufgabe der Menschheit. Vereinigung muß auf allen Ebenen erreicht werden: zwischen Geist und Körper, zwischen einzelnen Familien zwischen verschiedenen Völkern und verschiedenen Nationen, zwischen dem Orient und dem Abendland und zwischen Gott und dem Menschen. Mit anderen Worten, wenn Gott Seinen Zweck der Schöpfung erfüllt, wird eine vereinigte Welt entstehen, in der das Schöpfungsideal verwirklicht ist.

Wir können jedoch leicht feststellen, daß die heutige Welt weit von Gottes Ideal entfernt ist. Daraus können wir zur Einsicht kommen, daß irgend etwas grundlegend falsch ist in unserer Welt. Was ist das? Ganz einfach, unsere Welt bringt nicht den ursprünglichen Plan Gottes zum Ausdruck. Dies ist eine Folge des Falles von Adam und Eva, der die Trennung zwischen Geist und Körper, zwischen Familien, Stämmen und Nationen, zwischen dem Orient und dem Abendland und schließlich zwischen Gott und Mensch nach sich zog. Unsere geteilte und disharmonische Welt resultiert aus diesem Fall.

Der gefallene Mensch kann mit einem Patienten verglichen werden, der seine ursprüngliche Gesundheit verlor. Ein Patient bedarf einer Behandlung, und genauso braucht der gefallene Mensch die Erlösung. Wie der Patient einen Arzt braucht, um seine verlorene Gesundheit wiedererlangen zu können, genauso bedarf die gefallene Menschheit eines Erlösers, um zu dem ursprünglich von Gott geplanten Zustand zurückgebracht zu werden. In diesem Sinne hat Erlösung die Bedeutung von Wiederherstellung. Die Person, die als Arzt für die Menschheit kommt ist der Messias.

Als nächstes müssen wir verstehen, in welcher Weise Gott wirkt, um das Kommen des Messias vorzubereiten, und was der Messias erreichen wollte, als er kam.

Zuallererst braucht Gott eine zentrale Religion und als nächstes eine auserwählte Nation. Mit anderen Worten, Gott arbeitet nach dem Muster, diese beiden Voraussetzungen zu schaffen - eine zentrale Religion und eine auserwählte Nation - damit der kommende Messias empfangen werden kann. Nur auf einem solchen Fundament kann Gott den Messias senden, und nur auf dieser Grundlage kann der Messias die Vorsehung der Wiederherstellung der ganzen Welt erfüllen. Diesem Muster entsprechend erwählte Gott zunächst den Judaismus als zentrale Religion, und Israel wurde die auserwählte Nation. Ihre Aufgabe war es, als Fundament für den Empfang des Messias zu dienen und mit ihm die Rettung der Welt durchzuführen, ohne Rücksicht auf die damit verbundenen Opfer.

Um diesen Plan zu erfüllen, arbeitete Gott sehr hart 4.000 biblische Jahre hindurch und bereitete so das Kommen des Messias vor. Durch den Judaismus, den Er inspirierte, ernährte und erzog Gott das Volk Israel. Es sollte das Fundament für den Empfang des Messias bereit sein. Der Messias ist derjenige, der die menschliche Geschichte vollenden soll. Er kommt, um zu seiner Zeit die eine ideale Welt zu errichten, die die Erfüllung des Willens Gottes und der Sehnsucht der Menschen darstellt.

Was geschah jedoch tatsächlich vor 2.000 Jahren, als der Messias kam? Das Ziel wurde nicht erreicht. Das Judentum und die auserwählte Nation waren gefangen in Gedanken an die Herrlichkeit, die der Messias ihnen selbst durch die Eroberung der Welt bringen würde. Sie erkannten nicht, daß Gottes höchster Wille die Erlösung der Welt war; sie dachten nur an sich selbst. Wir können die Unterschiedlichkeit ihrer Ziele klar erkennen. Gott und der Messias hatten ihre Augen auf die ganze Welt gerichtet die Israeliten waren jedoch nur auf sich selbst bedacht.

Als Jesus Christus, der Messias, die Initiative ergriff und auf das Ziel der Welterlösung hinmarschierte, und als er versuchte, die Angehörigen der Synagogen und das übrige Volk in diese revolutionäre Richtung zu lenken, wiesen sie seine Führerschaft mit unerbittlicher Härte zurück und nagelten ihn schließlich ans Kreuz. Auf diese Weise konnte der Wille Gottes nicht erfüllt werden. In der Folge verloren die Israeliten, die versagt hatten, auf den Willen Gottes richtig zu erwidern, ihre Nation und standen vor einem tragischen Schicksal.

Somit verlor auch das Christentum die Grundlage der auserwählten Nation und mußte anderswo ein neues Land suchen. Die Christen richteten ihren Blick auf Rom und gingen nach Rom, trotz unsäglicher Verfolgung und großen Martyriums.

An diesem Punkt können wir etwas sehr Wichtiges lernen. Wenn die auserwählte Nation und die zentrale Religion in ihrer Mission versagen, muß Gott sie verlassen, um eine neue Hauptreligion und eine neue Nation zu errichten für eine neue Grundlage der Vorsehung. Das Christentum übernahm die Mission des Judentums und das Römische Reich die Mission Israels. Als Wiedergutmachung für das Versagen des Judentums und Israels, die Gott 4.000 Jahre lang vorbereitet hatte, litt das Christentum während der ersten 400 Jahre unter unglaublichen Härten und Schwierigkeiten. Letztlich setzte es sich jedoch durch und wurde zur Staatsreligion des Römischen Weltreiches erklärt.

Zu dieser Zeit erwartete Gott, daß sich das Römische Reich vollständig mit dem Papsttum vereinigen Würde, um das Ziel der Erlösung der Welt zu erreichen. Hätte das Papsttum den Willen Gottes wirklich klar erkannt und hätte es gemeinsam mit Rom das Ziel der Erlösung der Welt verfolgt mit der Bereitschaft, jegliches Opfer, auch das Kreuz, auf sich zu nehmen, so wäre das Ziel sicherlich erreicht worden. Das Papsttum fiel jedoch der gleichen egoistischen. Haltung zum Opfer, die auch das Judentum zerstörte. Die Päpste übten ihre Macht oft für ihre eigene, selbstsüchtige Verherrlichung aus. Das war dem Willen Gottes genau entgegengesetzt. Daher gab Gott das Papsttum als Hauptstrom Seines Willens auf. Dem folgte "das dunkle Mittelalter". Die Würde des Papsttums hatte gelitten und wurde später noch weiter geschwächt durch das Aufkommen des Humanismus.

Trotzdem besteht der Wille Gottes weiterhin. Gott braucht einen neuen Kämpfer, eine neue Form der zentralen Religion, damit die Mission erfolgreich sein kann. Durch den Willen Gottes erhob sich der Protestantismus, um das Ziel der Erlösung der Welt weiterhin zu verfolgen. Es war kein bloßer Zufall, daß zu dieser Zeit Heinrich VIII, König von England, gegen den römischen Katholizismus protestierte. Er erließ zur Rechtfertigung seiner Scheidung ein neues Gesetz durch das Parlament. Gleichzeitig entstand die anglikanische Kirche. Dies war eine günstige Gelegenheit für Großbritannien, sich dem Protestantismus anzuschließen, der sich über Europa verbreitete. Hätte Heinrich VIII seine Sünden bereut und sich als Werkzeug Gottes zur Verfügung gestellt, hätte er die Vereinigung zwischen der neuen Kirche und seiner Nation herbeigeführt, so wäre Gottes jahrhundertelanger Traum von der Erlösung der Welt in Erfüllung gegangen. Nachdem Gottes Hoffnung auf das Römische Reich zunichte gemacht worden war, bereitete Er das Britische Reich als einen neuen möglichen Kämpfer für die Errettung der Welt vor. Aus diesem Grunde wurde das Britische Reich außerordentlich gesegnet. In weniger als 400 Jahren dehnte diese kleine Inselnation ihren Einfluß auf fünf Ozeane und sechs Kontinente aus und wurde zur bedeutendsten Nation der Welt, von der man zurecht sagte: "Im Britischen Empire geht die Sonne niemals unter."

Die reichen Segnungen, die das Britische Weltreich empfing, sollten jedoch nicht allein dem Wohle der Briten dienen. Die Bedeutsamkeit dieses Weltreiches ist auch nicht auf die alleinigen Verdienste des britischen Volkes zurückzuführen, sondern auf das Eingreifen Gottes, der mit der Ausgießung Seines Segens eine bestimmte Absicht verband. Gottes einzige Hoffnung war darauf gerichtet, daß das Britische Weltreich die Rolle des Vorkämpfers für die Erlösung der Welt übernehmen würde. In England entstand dann eine idealistische religiöse Bewegung. Die Puritaner träumten von einer idealen Nation. Hätten sie sich gemeinsam mit den Protestanten mit dem Britischen Reich vereinigt, so wäre buchstäblich das "United Kingdom" das Vereinigte Königreich, entstanden, über alle nationalen Schranken hinweg.

Das Britische Königreich verstand jedoch den göttlichen Ruf nicht; die Menschen verwendeten stattdessen den reichen Segen wieder einzig und allein für sich selbst. Anstatt Gottes Wunsch der Erlösung der Welt zu erfüllen, verfolgten sie die Puritaner und bereicherten sich an den Schätzen der zahlreichen Kolonien. Es ist unbeschreiblich, wie das Herz Gottes dadurch betrübt wurde. Zu dieser Zeit gingen die verfolgten Puritaner durch unsägliche Schwierigkeiten und suchten verzweifelt ein neues Kanaan, in dem sie sich religiöser Freiheit erfreuen konnten. Dieses neue Kanaan, das Land voll neuer Hoffnung, war für sie der amerikanische Kontinent. Viele von ihnen beschlossen, den Atlantischen Ozean zu überqueren; sie nahmen es auf sich, ihr Leben zu riskieren, um die neue Welt zu erreichen. Ihr einziger Wunsch war es, in Glaubensfreiheit zu leben; sie vertrauten völlig auf Gott. Heute sind sie in Amerikas Geschichte als Pilgerväter (Pilgrimfathers) bekannt.

Äußerst wichtig ist jedoch, daß mit den Pilgervätern auch der Segen Gottes nach Amerika kam. Vom Protestantismus beeinflußt, planten und begründeten sie eine Nation. Um die Religionsfreiheit zu schützen und sicherzustellen, erklärten sie ihre Unabhängigkeit, kämpften gegen das Britische Weltreich und errangen den Sieg. Das war der Ursprung Amerikas, die Geburt dieser vielseitigen, auf den Protestantismus begründeten Nation.

Wir müssen verstehen, daß Amerika gegründet wurde, um der neue Bannerträger des Willens Gottes zur Errettung der Welt zu sein, und zwar, durch Zusammenarbeit zwischen Staat und Religion. Amerikas Mission ist völlig klar. Amerika soll die Sehnsucht erfüllen, die Gott von Anfang an hatte: diese Welt zu einer vereinigten Welt zu machen, in der Sein Ideal blühen kann. Es ist kein Zufall, daß Amerikas Gründergeist in dem Motto zum Ausdruck kommt: "Eine Nation unter Gott." Dies war bereits im Willen Gottes verankert.

Das Christentum und die Vereinigten Staaten sollen nun gemeinsam die betreffenden Missionen des Judentums und Israels übernehmen. Amerika soll Gottes Erwartung erfüllen, Seinen Willen vollenden und die 6.000 Jahre biblischer Geschichte dem Endsieg entgegenführen.

Mit anderen Worten, Amerika wurde erwählt, den Messias zu empfangen, um die Erlösung der Welt in unserem Jahrhundert durchzuführen. Amerikas 200-jährige Geschichte diente als Wiedergutmachung für die 2.000-jährige Geschichte seit der Kreuzigung Jesu. In diesen kurzen 200 Jahren erhielt Amerika sowohl in geistiger als auch in materieller Hinsicht außerordentliche Segnungen und entwickelte sich zur mächtigsten Nation der Welt. Nun ist Amerika in der Position des zweiten Israel. Das Christentum und die Vereinigten Staaten zusammen können den Willen Gottes erfüllen und eine vereinigte Welt schaffen, in der alle Nationen verbunden werden.

Die Amerikaner müssen erkennen, daß Gottes Segen nicht nur Amerika, sondern der gesamten Welt gelten sollte. Er darf nicht für egoistische Zwecke verwendet werden. Diese Segnungen wurden um der Errettung der Welt willen gegeben. Die Amerikaner müssen verstehen, daß diese große Nation deshalb ausersehen und zur Blüte gebracht wurde, damit sie der Menschheit diene. Amerika muß den Ruf Gottes annehmen, bei der Aufgabe der Erlösung der Menschheit voranzugehen, ohne Rücksicht auf Kosten und Opfer.

Amerika darf die Fehler Israels, des Römischen Reiches und des Britischen Reiches nicht wiederholen. Amerika muß zu einem neuen Beispiel der erfolgreichen Durchführung einer Mission werden, und es darf nicht noch einmal zu einem Versagen kommen. Der kosmopolitische Charakter Amerikas ist von großem Vorteil, denn durch seine Einheit kann Amerika als Modell für das Reich Gottes auf weltweiter Ebene dienen. Niemals zuvor hat die Geschichte eine Nation wie Amerika gesehen, in der alle fünf Hautfarben vereinigt sind. Es gab viele Möglichkeiten der Zersplitterung in Amerika, da so viele verschiedene Kulturen in engste Berührung miteinander kamen. Aber mit Gottes Hilfe blieb Amerika nicht nur vereint, sondern entwickelte sich enorm weiter. Amerika muß weise genug sein, um die Bedeutung, die in diesen Segnungen liegt, zu erfassen.

Amerika hat heute wirklich den Gipfel seiner Kultur, sowohl geistig als auch materiell, erreicht und sich qualifiziert, Gottes Repräsentant zu sein. Denken Sie daran: das erste Israel wartete auf den Messias. Genauso sollte sich Amerika danach sehnen, daß der Messias wiederkommt, um mit ihm die vereinigte Welt zu erbauen, in der Gottes Schöpfungsideal verwirklicht wird.

Es war Gott, der den Alliierten im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Sieg verhalf, und es war Gott, der die Vereinigten Staaten inspirierte, die Vereinten Nationen zu gründen. Ursprünglich sollten die Vereinten Nationen die Vorstufe einer Weltregierung mit dem Christentum als Mittelpunkt sein. Die Aufnahme kommunistischer Staaten entsprach auf keinen Fall dem Willen Gottes.

Amerika beging nach dem Krieg viele Fehler in der Handhabung internationaler Beziehungen. Nach dem Sieg im Zweiten Weltkrieg erwartete Gott, daß Amerika seine Führerschaft innerhalb der Alliierten stärken und die unterlegenen Länder und ihre Protektorate schützen würde. Hätten die Vereinigten Staaten den Wunsch Gottes klar verstanden, so hätten sie der Sowjetunion, dem Anführer der satanischen Welt, niemals irgendwelche Zugeständnisse gemacht. Amerika hätte die Einheit der freien Nationen gestärkt und hätte an der Wiederherstellung der Welt mitgewirkt. Stattdessen gab Amerika - wissentlich oder unwissentlich - viele hilflose Nationen in Asien auf, erlaubte den Kommunisten Osteuropa als Satellitenstaaten zu beanspruchen und ließ die Teilung Koreas und Deutschlands zu.

Durch den Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wollte Gott Seinen Einflußbereich erweitern. Um diesen Sieg zu erringen, zahlten Gott und die Nationen auf Seiner Seite einen gewaltigen Preis durch das Blut vieler junger Menschen. Aber dieses kostspielige Opfer war beinahe vergebens, als die Kommunisten, die Gott verneinen, so viel Gewinn daraus ziehen konnten. Das Blut dieser kostbaren amerikanischen Jugend, die geopfert wurde, schreit zum Himmel.

Als sich überdies Amerika von seinen Verpflichtungen zurückzog, frei Nationen wie Vietnam zu schützen und zuließ, daß sie zu einem Opfer des Kommunismus wurden, sank Amerikas Glaubwürdigkeit auf ein Minimum herab. Die Anklagen wurden lauter und lauter. Die Vereinten Nationen verloren ihre ursprüngliche Funktion und wurden unglücklicherweise zu einer Arena für kommunistische Propaganda. Israel, die Vereinigten Staaten und Korea werden immer weiter in die Ecke gedrängt. Mehr und mehr geraten wir in schrecklichen Mißkredit.

Aber das ist noch nicht alles. Amerika wird von inneren Problemen heimgesucht, die von Tag zu Tag ernster werden. Dazu gehören das Rassenproblem, das Drogenproblem, Jugendkriminalität, Auflösung der Familieneinheit, eine ständig ansteigende Zahl von Verbrechen - keines dieser Probleme ist leicht zu lösen. Das größte Problem ist jedoch der Kommunismus. Da der Kommunismus eine gottverneinende Ideologie ist, sollten die Kirchen, die Gott zum Mittelpunkt haben, eine Bewegung zum Sieg über den Kommunismus anführen. Die Kirchen befinden sich jedoch in einem Zustand traurigen Niedergangs, in manchen Fällen dienen sie nur mehr als Altersheime.

Familien, Nationen und die gesamte Welt sind auf eine extrem individualistische Weltanschauung ausgerichtet und wenden sich immer mehr dem Egoismus zu. Ich befürchte, daß Amerika den Anbruch des Tages des Gerichtes beschleunigt. Ich weiß, daß Gott Amerika verlassen kann, wenn Amerika weiterhin den gegenwärtigen Weg der Gleichgültigkeit und Selbstgefälligkeit verfolgt. Wenn Gott dieses Land verläßt, wird auch Sein Segen weichen, und nur Elend wird zurückbleiben. Viele Anzeichen deuten auf eine solche Möglichkeit hin, wenn wir die Realität sorgfältig prüfen. Ein neues Erwachen muß über Amerika kommen - auf allen Ebenen, besonders innerhalb der Führer, zu denen Sie als Mitglieder des Kongresses gehören.

Laßt uns von neuem prüfen, ob Gott in unseren Herzen wohnt. Wie steht es mit unseren Familien? Lebt Gott in unserer Nation? Wohnt Er im Weißen Haus? Man muß sich sogar große Sorgen machen, ob Gott noch in unseren Kirchen wohnt. Ohne Gott kann nichts gedeihen. Auf keinem Gebiet kann ohne Ihn Einheit entstehen. Gott dient als Zement. Einheit zwischen Geist und Körper, zwischen Mann und Frau, zwischen verschiedenen Familien, zwischen Völkern und Nationen, zwischen Ost und West und weiterhin zwischen Himmel und Erde und zwischen Gott und Mensch wird die eine Welt Gottes schaffen. Und was äußerst wichtig ist: wenn Gott in unserem Leben Wirklichkeit wird, wird sehr bald jegliche Spur des Kommunismus verschwinden. Wenn die Sonne aufgeht, vergeht die Dunkelheit automatisch. Mit Gott ist nichts unmöglich; kein Problem ist zu groß. Ohne Gott ist die Lösung unserer Probleme jedoch außerhalb unserer Reichweite.

Sobald wir dieses Prinzip erfaßt haben, müssen wir erkennen, daß unsere dringendste Aufgabe heutzutage darin besteht, uns unter allen Umständen Gott zuzuwenden. Amerika muß der übrigen Welt helfen, damit es selbst errettet werden kann, auch wenn sich Amerika selbst, dafür opfern muß. Amerika muß aufwachen! Die Amerikaner müssen sich vereinigen und eine Bewegung ins Leben rufen, die die Vereinigung des Christentums und aller übrigen Religionen zustandebringt. Gerade jetzt muß eine frische geistige Revolution stattfinden, um ein neues Feuer im Christentum und im nationalen Geist zu entfachen, um ein höheres Ideal in der Welt anzustreben. Das muß in Amerika geschehen.

Wenn wir jedoch die christlichen Kirchen von heute untersuchen, so ist die Hoffnung gering, daß sie genug Feuer haben für eine geistige Revolution. Wir brauchen ein neues Ideal und eine neue Führung, durch die alle Menschen in einer Art geistiger Aufrüstung erzogen und inspiriert werden können. Das gegenwärtige Ideal der Demokratie ist nicht stark genug. Eine neue ideologische Bewegung ist absolut notwendig. Diese neue Bewegung muß auf die Wahrheit und Liebe Gottes ausgerichtet sein und die Kraft haben, den Kommunismus zu überwinden. Wir sind nun Augenzeugen für die Entstehung einer solchen Bewegung - einer frischen, zündenden geistigen Bewegung, in der sich Amerikas Jugend zusammenschließt, um ihre Energie auf das Ziel der Errettung der Welt hinzulenken. Diese Bewegung ist keine andere als die Vereinigungskirche.

Die Vereinigungskirche hat eine Philosophie, ein Ideal und einen Plan zum Handeln. Sie offenbart ganz klar den Plan Gottes für Amerika. Ihre Philosophie ist umfassend genug, um die materiell ausgerichtete Zivilisation des Westens und die geistig ausgerichtete Zivilisation des Ostens zu umschließen. Sie hat die Kapazität, eine vereinigte Weltkultur zu schaffen. Sie bringt der Welt die Hoffnung, daß die ideale Welt errichtet wird, eine Welt, in der Gottes Zweck der Schöpfung hier auf Erden erfüllt wird.

Dem göttlichen Willen entsprechend dient Korea die letzte Bastion der freien Welt in Asien, derzeit als Brücke, um die Harmonie zwischen den Zivilisationen von Ost und West herzustellen. Korea wird der zündende Punkt für die Durchführung der entscheidenden Vorsehung Gottes sein. Aus diesem Grunde soll Amerika, gemäß dem Willen Gottes, Korea schützen - nicht zum Wohle Koreas oder zum Wohle der Vereinigten Staaten - sondern deshalb, damit der Plan Gottes endlich durchgeführt werden kann. Während Amerika behaglich schlummert, ohne seine historische Mission zu erkennen, während es sich selbstzufrieden zurückzieht und sich auf seine eigenen kurzsichtigen Ziele beschränkt, muß ein Bote Gottes kommen, um das Volk zu warnen und zu inspirieren. Darf ich bescheiden darauf hinweisen, daß Gott mich mit dieser Aufgabe sandte - um Amerika zu warnen und zu inspirieren.

Um zu einem Abschluß zu kommen: der Zeitpunkt der größten Prüfung Amerikas in bezug auf den Willen Gottes steht nahe bevor. Erstens muß Amerika danach trachten, als Gottes auserwählter Vorkämpfer die Fehler Israels, des Römischen Reiches und des Britischen Reiches zu vermeiden. Zweitens muß Amerika den Gründergeist der Nation wieder erlangen und sich als Gottes Instrument erheben, um die Welt zu retten, Durch enge Zusammenarbeit zwischen Religion und Staat soll Amerika die Herausforderung annehmen, als Mitarbeiter Gottes am Aufbau Seines Reiches hier auf Erden mitzuwirken. Amerika muß bereit sein, für die Erfüllung des Zweckes Gottes Opfer zu bringen. Es muß als Gottes Bannerträger voranstürmen. Wenn Amerika das tut, wird sein Gedeihen ewig sein. Wenn Amerika den Willen Gottes erfüllt, wird Sein Segen in zunehmendem Maße auf diesem Land ruhen.

Die vereinigte Welt nach dem Ideal Gottes - das Reich Gottes - das Er zu Beginn verkündete, soll zweifellos hier auf Erden errichtet werden. Ich hoffe, daß Sie und ich heute den ersten Grundstein gelegt haben. Möge Gott Sie, Ihre Familie und Ihre Arbeit segnen. Möge Gott vor allem Amerika segnen. Ich danke Ihnen.