Die Welt des Friedens und Gottes Ideal der Schöpfung
Ansprache anlässlich des zehnten Jahrestages der Gründung der
Frauenföderation für den Weltfrieden
Dr. Hak Ja Han Moon, Präsidentin
10. April 2002
Seoul, Korea
 

Übersetzt von Johannes Stampf

Verehrte Gäste, Leiterinnen der Frauenorganisationen, Mitglieder der Frauenföderation für Weltfrieden: Heute stehe ich tief bewegt vor Ihnen. Ich bin erfüllt von tiefer Dankbarkeit Gott gegenüber, der unsere Föderation seit ihrer Gründung vor zehn Jahren mit wahrer Liebe gelenkt und geführt hat.

Mein Ehemann, Reverend Sun Myung Moon, und ich gründeten gemeinsam die Frauenföderation für Weltfrieden (FFWF), damit sie den Anbruch einer neuen Ära der Frau verkünden und zur zentralen Organisation für eine Frauen-Friedensbewegung werden möge.

Diese Föderation wurde nicht einfach als eine weitere Frauenorganisation unter vielen anderen gegründet. Vielmehr ist der eigentliche Zweck der FFWF, dass sie sich entsprechend der Vorsehung Gottes für die Errichtung einer idealen Welt einsetzt - einer Welt, in deren Zentrum das Ideal der Wahren Eltern steht.

Des Weiteren ist die FFWF nicht eine Organisation, die sich ausschließlich für die Rechte der Frauen einsetzt. Sie unterscheidet sich auch grundlegend von solchen Organisationen, deren Hauptanliegen es ist, die Männer nach ihrem Gutdünken zu beeinflussen. Solche Organisationen sind primär darauf bedacht, Frauenrechte auszuweiten, die Gleichheit der Geschlechter zu fordern oder die Arbeitsbedingungen für Frauen zu verbessern. Diese Organisationen sind von ihrem Wesen her weitgehend auf das Äußere fixiert, haben oft eine politische Orientierung und sind nicht selten auf Konfrontation ausgelegt.

Nach der Lehre von Rev. Moon liegt es nicht in der Natur der Frauen, die Männer zu konfrontieren oder gegen sie zu kämpfen. Sie sind vielmehr individuelle Verkörperungen der Wahrheit, welche die eine Seite der polaren Wesenszüge des unsichtbaren Gottes, des Schöpfers, repräsentieren. Frauen repräsentieren demnach einen der beiden Aspekte von Gottes inneren und äußeren Wesenszügen und den weiblichen Teil von Gottes ursprünglicher Polarität von männlich und weiblich.

Entsprechend dem Schöpfungsprinzip Gottes existieren alle Dinge in Paaren, die eine Partnerschaft aus einem die Initiative ergreifendem Subjekt und einem erwidernden Objekt bilden. Eine Frau ist somit eine ganze und vollkommene Partnerin, durch die ein Mann im Ideal von Gottes Schöpfungsprinzip die harmonische Einheit erreichen kann.

Daher ist die Frau nicht einfach eine Gehilfin oder ein Objekt des Mannes, das seinen Schutz benötigt. Sie ist vielmehr eine eigenständige Entität, die den Mann vollendet, indem sie die Position des anderen Aspektes Gottes einnimmt. Im Ideal der wahren Liebe existiert die Frau als eigenständige Partnerin des Mannes, die seine Liebe empfangen und erwidern kann. Mann und Frau sind somit vollständig gleichwertig.

Ein Mann und eine Frau, die durch die Macht der ursprünglichen wahren Liebe vereinigt sind, erwerben sich dadurch einen einzigen gemeinsamen Status. Sie besitzen das Recht, an jedem Ort und in jeder Situation gemeinsam aufzutreten. Darüber hinaus teilen ein Mann und eine Frau, die in wahrer Liebe vereinigt sind, alle Besitztümer. Der eine Partner wird zum Eigentümer aller Dinge, die der andere Partner besitzt, denn sie ist sein zweites Selbst wie er ihr zweites Selbst ist.

Mann und Frau, die in Gottes Liebes vereinigt sind, teilen voll und ganz den Rang und die Position, sowie alle Teilhaber- und Eigentumsrechte. Sie sind in jeder Hinsicht gleichwertig, wenn die wahre Liebe ihren Mittelpunkt bildet.

Es ist daher natürlich, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau nicht durch Feindseligkeiten oder Konkurrenzdenken, wobei der eine die Wesenszüge und Qualitäten des anderen nachahmt oder begehrt, belastet sein sollte. Dafür besteht keine Notwendigkeit, denn Mann und Frau gehören zueinander. Ihre Beziehung ist so ausgelegt, dass in ihr sowohl alle Qualitäten als auch Besitztümer miteinander geteilt werden. Damit ermöglichen sie sich gegenseitig, eigene Vollendung und Vollkommenheit zu erlangen. Auf diese Weise entsteht etwas größeres, als bloß die Summe ihrer Teile ergeben würde.

Frauen ist die wichtige Rolle zugedacht, Kinder zu gebären, sie zu erziehen und die Familie als Repräsentantin Gottes - mit ihrem einzigartigen weiblichen Sinn für Zuneigung und Liebe, den Gott ihr schenkte - zu lenken. Die ursprüngliche Weiblichkeit ist etwas, mit dem Gott jede Frau ausgestattet hat. Indem sie die Frucht der Liebe hegt und nährt und sich in die Erziehung ihrer Kinder einbringt, fördert und erweitert die Frau die Familientraditionen. Aus diesem Grund ist die Rolle der Frau in der Entwicklung, Förderung und Ausbildung ihrer Kinder zu gesunden und tüchtigen Menschen die höchste Aufgabe ihrer Mutterschaft, auch wenn ihre mehr äußerlichen Aktivitäten gleichermaßen wichtig sind. In der Erfüllung dieser Rolle repräsentieren Mütter wahrhaft das Herz Gottes.

In der zukünftigen Entwicklung werden wir keine andere Wahl haben als in einer ineinandergreifenden und voneinander abhängigen, pluralistischen, globalen Gesellschaft zu leben. Eine Kultur des Friedens wird auf dem gesamten Erdball errichtet werden. Wenn dies geschieht, wird die kostbare Rolle der Frau, die in der Liebe Gottes verwurzelt ist, als absolut essenzieller Bestandteil nicht bloß für die Familie, sondern auch für die Gesellschaft, die Nation und für die ganze Welt erkannt und anerkannt werden.

Daher haben Frauen sowohl historisch als auch für zukünftige Generationen eine heilige Aufgabe. Wir tragen die Zukunft der Menschheit in unserem Schoß, und wir gebären und nähren das Potenzial der Menschheit. Wird die Rolle der Mütter ignoriert, woher sollte die Menschheit dann Hoffnung und die Zuversicht für die Zukunft bekommen?

In der weltweiten Friedensbewegung mit der FFWF an der Spitze spielen die Frauen die zentrale Rolle. Die Mitglieder der FFWF sollten stolz darauf sein, dass die Arbeit, die wir in aller Welt leisten, dieser einzigartigen großen Sache dient, die eine so hohe, vorsehungsbedingte Bedeutung hat. Wir sollten auch dafür dankbar sein, dass die FFWF ihre Arbeit direkt unter der Führung der Wahren Eltern tun kann.

In den vergangenen zehn Jahren hatte ich das Privileg Ansprachen vor Parlamenten verschiedener Länder in mehreren Kontinenten, beginnend vom UNO Hauptquartier in New York über den amerikanischen Kongress bis zum japanischen Unterhaus, zu halten. Wir hielten Hunderte von internationalen Treffen ab, bei denen ich die Botschaft der Frauenföderation überbringen konnte. Manchmal bestand das Publikum aus einigen hundert Personen, manchmal aus zehntausend und manchmal auch aus über hundert tausend.

Ich hatte auch das Privileg mehrere Ansprachentouren um den Erdball zu machen, die mich nach Nord- und Südamerika, Europa, Asien einschließlich Russland und China, Ozeanien und Afrika führten. Auf diesen Ansprachentouren war meine Botschaft immer die Proklamation eines neuen Zeitalters für die Frau, und ich betonte immer die bedeutende Rolle der Frauen zur Erreichung des Weltfriedens.

Wir brachten die ernstzunehmende Krise zur Sprache, die die moderne Zivilisation erfasst hat, wie die Dekadenz der Jugend, der Zusammenbruch der Familie, die steigende Zahl ungewollter Schwangerschaften von Teenagern, die wachsende Belastung für allein- erziehende Mütter, die Bedrohung durch AIDS, Drogenmissbrauch, Kriminalität und nationale Instabilität. Wir betonten die Bedeutung von Ethik und Moral für den Zusammenhalt der Familie und wir sprachen über die Notwendigkeit der Errichtung eines neuen Wertesystems auf, das mit Gottes Wahrheit übereinstimmt. Kurz gesagt: wir läuteten die Warnglocken.

Infolge dessen werden heute in allen Nationen auf diesem Erdball Bewegungen zur nationalen Erneuerung und sozialen Wiederherstellung von inspirierten und engagierten Frauen mit hoher innerer Motivation angeführt. Diese Bewegungen schaffen überall ein Fundament der Hoffnung.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals die Gelegenheit wahrnehmen den Mitgliedern der Frauenföderation meinen Dank auszusprechen und ihnen von Herzen zu gratulieren. In über 180 Ländern der Welt und ganz besonders in Korea, Japan und den USA haben sie mit großem Eifer und Einsatz mitgearbeitet und zahlreiche sichtbare Resultate für diesen Zweck erzielt.

Liebe Leiterinnen in aller Welt!

Was sollte die zentrale Richtung und was die zentralen Aktivitäten der Frauen-Friedensbewegung in den nächsten zehn Jahren sein?

Rev. Moon konzentriert seine Bemühungen auf das Jahr 2012, das Jahr, in dem die ideale Welt des Friedens - die Hoffnung der Menschheit, die gleichermaßen auch die Hoffnung Gottes ist - substanziell errichtet sein sollte. Auf diesen Zweck hin gerichtet leitet er zur Zeit eine globale Bewegung für die Verwirklichung der wahren Liebe. In ähnlicher Weise sind die kommenden zehn Jahre auch für die Frauenföderation eine sehr wichtige Zeit.

Eine Welt des Friedens beginnt nicht auf der globalen oder der nationalen Ebene. Friede muss zuerst im Individuum und in der Familie verwirklicht werden, denn diese formen die Basis für alle menschlichen Organisationen und Systeme. Die zentralen Angelegenheiten des Weltfriedens hängen im Grunde an der Frage, wie Friede in der Einzelperson und in der Familie erreicht werden kann.

Das ursprüngliche Schöpfungsideal Gottes ist es, das Himmelreich auf Erden und darüber hinaus eine Welt des Ideals der Liebe, die auch die geistige Dimension mit einschließt, zu errichten. Auf diese Weise sollte sowohl auf Erden als auch in der Geistigen Welt ein Himmelreich entstehen. Dieses Ideal sollte durch die Ausweitung des Modells der idealen Familie bis auf die Weltebene und schließlich auf die kosmische Ebene erreicht werden. Aus diesem Grund ist eine Familie der wahren Liebe der Baustein und die Basis für eine ideale Welt des Friedens.

Wenn wahre Eltern - ein wahrer Mann und eine wahre Frau - und wahre Kinder gemeinsam mit Gott leben und eine wahre Familie des Friedens formen, und wenn diese Familie sich zu einem Stamm und darüber hinaus zu einer Nation und einer Welt ausweitet, dann wird eine Welt des Friedens Wirklichkeit werden. Die Rolle der Mutter und Ehefrau in der Schaffung des Friedens innerhalb einer Familie ist absolut notwendig und hat ewigen Bestand.

Heute breiten sich Unmoral und Dekadenz überall auf der Welt aus und die Familie zerfällt unter dem Einfluss steigender Scheidungsraten und zunehmender Zügellosigkeit und Maßlosigkeit unter der Jugend. In diesem Umfeld sind die Bewegungen "Wahre Familien Segnung" und die „Erziehung der Jugend zur wahren Liebe“, die von der Frauenföderation weltweit gefördert werden, im wahrsten Sinn des Wortes Friedensbewegungen. Sie sind Bewegungen, die die Nation und die Welt retten können. Sie sind einzigartige Friedensbewegungen der höchsten Dimension angespornt von Gottes wahrer Liebe.

Ich glaube, dass wir, Mitglieder der Frauenföderation, in unserer Arbeit ein besonderes Sendungsbewusstsein benötigen. Auf der Grundlage der Gesetze der Moral und der Prinzipien des Universums müssen wir unsere Familien heilen und festigen, indem wir den himmlischen Weg des Lebens befolgen. Wir müssen unserem Umfeld die richtige Richtung zeigen und unsere Nationen rechtschaffen und stark machen.

Daher ist die Teilnahme der Frauen in allen Gesellschaftsbereichen, von der Diplomatie und der Politik bis zur Wirtschaft und den Rechtssystemen, eine Notwendigkeit. Auch müssen die Frauen sich in Erziehung und Kultur, in Sport und Kunst und natürlich auch in den verschiedenen Aktivitäten der NGOs einbringen.

Ich möchte aber klar hervorheben, dass die Erziehung unserer Gesellschaft und die Vermittlung eines guten Wertesystems die höchste Priorität unserer Aktivitäten einnehmen sollte. Wir müssen den Grundsatz „ein Leben führen zum Wohl des anderen“ fördern und nähren.

Des Weiteren müssen wir Frauen die Vorhut einer Bewegung für die Vereinigung sein. Es war immer ein klarer Schwerpunkt unserer Föderation Aktivitäten zu setzen, die beispielsweise die Wiedervereinigung der Halbinsel Korea unterstützen. Frauen müssen in der nationalen und globalen Vereinigung führende Rollen einnehmen, indem sie eine Vorbildfunktion in der Erziehung auf der Grundlage wahrer Werte und der Praxis der wahren Liebe ausüben.

Kriege und Konflikte flammen dann auf, wenn wir aus selbstsüchtigen Motiven versuchen, Land oder Besitztümer zu beanspruchen, die anderen gehören. Umgekehrt wird Frieden dann Wirklichkeit, wenn wir uns selbst für andere investieren, oder, in anderen Worten ausgedrückt, wenn wir wahre Liebe praktizieren.

Unsere Föderation investiert ihr Herz und ihre Seele seit einiger Zeit in die Entwicklung unserer Dienste an der Nachbarschaft und der Gesellschaft. Diese Aktivitäten werden sicher ein wertvolles Fundament für den zukünftigen Frieden bilden. In diesem Jahr initiierten wir das "1% Love sharing Project", um wahre Liebe zu praktizieren und zu teilen und unseren Landsleuten in Nordkorea zu helfen, besonders den Frauen und Kindern. Aus meiner Sicht veranschaulicht dieses Projekt den Geist, in dem die Frauenföderation gegründet wurde. Als eine Aktion, die das Praktizieren und Teilen der wahren Liebe betont, wird dieses Projekt nun in zahlreichen Nationen auf der ganzen Welt entwickelt. Es transzendiert Religion, Rasse und Nationalität und alle bestehenden Konflikte, und bringt einen sichtbaren Frieden hervor.

In den letzten Jahren arbeitete die Frauenföderation, inspiriert durch die Vision von Rev. Moon, in vielen Teilen dieser Welt, um Brücken des Friedens zwischen den Nationen zu bauen. Ein Beispiel dafür sind die Bildung von Schwesternschaften zwischen 320.000 südkoreanischen und japanischen Frauen. Schwesternschaftszeremonien zwischen Frauen unterschiedlicher Nationen sind als fester Programmpunkt zahlreicher internationaler Konferenzen, und als ein praktischer Beitrag für Verwirklichung des Friedens fest etabliert.

In Zukunft wird die FFWF ihre Friedensaktivitäten durch die Schaffung einer gemeinsamen Plattform für Bildung, Kultur, Sport und die Künste noch ausweiten. Das wird durch Zusammenarbeit mit anderen NGOs erreicht werden, die über Nationalität, Rasse, Religion hinausgeht.

Außerdem werden wir, indem wir Frauen aus aller Welt in Harmonie und Kooperation verbinden, freiwillige Einsätze basierend auf der wahren Liebe anregen und fördern, damit immer mehr Menschen in greifbarer Form zu Empfängern der wahren Liebe werden können. Liebe Mitglieder der Frauenföderation! Im 21. Jahrhundert müssen Mann und Frau gemeinsam die Hauptpersonen der Weltgeschichte sein, indem sie als treibende Kraft für eine Welt des Friedens zusammenarbeiten. Die zentrale Rolle der Frau wird umso bedeutender, je mehr das fortschreitende Jahrhundert nicht von Macht und Technologie sondern stattdessen von Kultur und Liebe geprägt sein wird.

Es ist meine große Hoffnung und Erwartung, dass die Mitglieder der Frauenföderation in der Führung der Bewegung zur Wiederherstellung der wahren Familien eine führende Rolle übernehmen.

Vorbildliche Frauen bilden das Zentrum der Liebe, des Friedens und des Dienstes am anderen, die die Familie erhalten. Eine heile und gesunde Familie ist die Schule der Liebe und der Tugenden. Der Ausgangspunkt des Weltfriedens liegt bei den Müttern, die im Zentrum solcher Familien stehen. Es sind Familien, die Gottes wahre Liebe verwirklichen und zu ihrer vollen Blüte bringen.

Wir müssen mit großer Überzeugung vorangehen, egal wie verwundet und narbenbedeckt diese Welt auch sein mag. Sie kann durch die substanzielle Arbeit der auf Gottes Vision der wahren Liebe gegründeten Frauenföderation geheilt und gereinigt werden. Wenn wir diese Entschlossenheit haben und sie der Welt zeigen, dann werden Gottes absolute Autorität sowie der Segen und die Unterstützung der Geistigen Welt mit uns sein.

Lasst uns das gemeinsam tun! Lasst uns zusammen eine ideale Welt des Friedens auf Erden und in der Geistigen Welt errichten!

Abschließend möchte ich Ihnen liebe Gäste und Mitglieder der Frauenföderation nochmals dafür danken, dass Sie in Ihrem mit Aktivitäten gefüllten Leben Zeit gefunden haben, uns mit Ihrer Anwesenheit zu erfreuen.