Reverend
Sun Myung Moon
Hilton
Washington Hotel, International Ballroom
Washington, DC
21. Mai 2002
Verehrte Gäste aus den Vereinigten Staaten und aus aller
Welt, verehrte Parlamentsabgeordnete und Verantwortliche des Einladungskomitees,
liebe Mitglieder der Washington Times, meine Damen und Herrn. Ich schätze es
sehr, dass Sie trotz Ihrer vollen Terminlkalender hierher gekommen sind, um an diesem
Treffen teilzunehmen.
Wir haben uns aus zwei wichtigen Gründen hier eingefunden,
zum einen, um den 20. Jahrestag der Gründung der Washington Times zu feiern und
zum anderen, um die historische Rolle zu beleuchten, die die Times im Zuge der
rapiden Veränderungen des ausgehenden vergangenen Jahrhunderts gespielt hat. Während
dieser zwei Jahrzehnte wurde die Times zu einer der bedeutendsten und einflussreichsten Zeitungen der
heutigen Welt. Sie hat sich einen hervorragenden Ruf für die integere und wahrheitsgetreue Berichterstattung
erworben. Als ich 1982 zum ersten Mal über die Gründung der Washington
Times sprach, verspotteten mich viele Menschen in Amerika. Einige Kritiker
prophezeiten, dass die Times nur ein Sprachrohr der Vereinigungskirche sein oder
als Wochenzeitung enden werde, die ohnehin von fast niemandem gelesen wird.
Andere sagten, dass sie wahrscheinlich innerhalb von sechs Monaten aus
Geldmangel wieder abtreten werde, auch wenn die Zeitung eine annehmbare Qualität
erreichen sollte.
Aber in den vergangenen zwanzig Jahren ist die Times von
Jahr zu Jahr gewachsen und hat dabei laufend an Qualität zugenommen. Die
Washington Times wurde zu einer der meistzitierten Zeitungen in aller Welt. Sie
kommt regelmäßig anderen Medien mit ihren Meldungen und Berichten zuvor. Ihre
große Sammlung an preisgekrönten Nachrichten, Herausgeber- und
Meinungskolumnen, Illustrationen und Photos zeugen von höchstem
journalistischem Standard. Zuerst möchte ich Gott dafür danken, dass Er uns so
erfolgreich durch diese 20 Jahre gebracht hat. Ich möchte auch allen
Angestellten der Washington Times meinen aufrichtigen Dank und meine tiefe
Anerkennung für ihre Arbeit und ihre Hingabe aussprechen. Durch ihren Einsatz
konnte die Zeitung ihren wohlverdienten guten Ruf für die hervorragende
Berichterstattung erwerben. Sie alle haben einen großen Applaus verdient.
Nun möchte ich Ihnen kurz meine Gründe für die
Errichtung der Washington Times vor zwei Jahrzehnten darlegen. Ich wollte diese
Zeitung zu keiner Zeit nur zur Verbreitung eigener Interessen oder der
Interessen einer bestimmten Organisation verwenden. Vielmehr kam meine Entscheidung
zur Gründung der Washington Times zu einer Zeit, in der ich in New York City
einer Anklage wegen Steuerhinterziehung gegenüber stand. Ich hätte in dieser
Lage den Vereinigten Staaten gegenüber Groll und Ärger empfinden können. Aber
ich setzte im Gegensatz alles daran dieser Nation zu dienen und sie zu lieben.
Statt mich nach Rache zu sehnen, versuchte ich dazu beizutragen das Schicksal
dieser Nation zum Guten zu wenden. Ich gründete die Washington Times als
Ausdruck meiner Liebe zu Amerika und um den Willen Gottes zu erfüllen, in
dessen Vorsehung Amerika einen wichtigen Platz einnimmt.
Während des kalten Krieges stellte Gott Amerika in eine
Position, die Freiheit auf der Welt zu beschützen, indem es den Kommunismus
daran hindert die Weltherrschaft zu erlangen. Als 1981 der Washington Star seine
Tore für immer schloss, stand die Hauptstadt dieser Nation mit nur einer
Tageszeitung da, der Washington Post. Das bedeutete, dass die Hauptstadt der
freien Welt nur mit einer begrenzten Perspektive an Nachrichten, Meinungen und
politischen Berichten versorgt wurde, die die Gefahr des Kommunismus und seine
verheerenden Auswirkungen auf die gesamte Welt zu dieser Zeit ignorierte. Im
Zusammenhang mit dem Willen Gottes war hier eine Tageszeitung mit einem
philosophischen und ideologischen Fundament vonnöten, die die Menschen und die
Leiter in Amerika aufklären konnte. Ich wartete monatelang, dass ein
patriotischer Amerikaner erscheinen und mit einer neuen Zeitung eine alternative
Stimme zur Washington Post in der Hauptstadt Amerikas anbieten würde. Als sich
aber herausstellte, dass niemand dazu bereit war, entschied ich, es selbst zu
tun. Ronald Reagan erlangte bei seiner Wahl zum Präsidenten einen
Erdrutschsieg. Während er jedoch mit allen Kräften versuchte der Ausweitung
des Kommunismus Einhalt zu gebieten, herrschte in Washington große Verwirrung
darüber, wie man der Bedrohung seitens der Sowjetunion angemessen
entgegentreten sollte. Hier nahm die Washington Times mit zum Nachdenken
anregenden Kommentaren und einer objektiven Berichterstattung eine führende
Rolle ein, über die grausame Realität der kommunistischen Tyrannei aufzuklären.
Die Leitartikel und Kolumnen der Washington Times unterstützen
die Strategic Defense Initiative (SDI) in einer Zeit, in der viele versuchten
diese kritische Entwicklung zu blockieren. Jahre danach gaben die sowjetischen
Behörden zu, dass Amerikas Entschluss zur SDI die Entschlossenheit der
sowjetischen Führer empfindlich ins Wanken brachte. Schließlich fiel 1989 die
Berliner Mauer und am Weihnachtsabend des Jahres 1991 brach das Sowjetreich
zusammen, nachdem es die Welt 74 Jahre lang in Angst versetzt hatte. Ich danke
Gott, dass die freie Welt in diesem historischen Kampf, der wahrlich ein
ideologischer Kampf um die Anerkennung oder Verneinung Gottes war, den Sieg
davontragen konnte. Es ist ein Prinzip, dass Gott Seinen Willen auf Erden durch
die Menschen durchführt. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass Gott
die Washington Times dazu verwendet hat dabei mitzuhelfen, der bösartigsten
weltweiten Diktatur in der Geschichte ein Ende zu setzen und Millionen von
Menschen die Freiheit zu geben.
In den Achtzigerjahren kämpften die Contras in Nicaragua,
El Salvador und in anderen Ländern unter dem Einsatz ihre Lebens gegen die
kommunistischen Sandinisten, welche die Macht in diesen Ländern anstrebten und
Tausende von Menschen dahinmetzelten. Während andere Medien den Ernst der Lage
nicht erkannten, machte die Washington Times in ihren Kommentaren und Kolumnen
auf die Gefahr der Ausweitung des Kommunismus in dieser Hemisphäre aufmerksam
und zeigte auf, warum die Freiheitskämpfer unterstützt werden sollten. Um es
deutlich zu sagen, die Berichte und die Informationen der Washington Times
halfen den Entscheidungsträgern in Washington in ihrer Unterstützung der
Contras stark zu bleiben. Heute danken es viele Menschen Gott und der Washington
Times, dass Freiheit und Demokratie in Zentralamerika noch am Leben und wohlauf
sind!
Die Mission der Washington Times allerdings war mit dem
Ende des kalten Krieges noch nicht abgeschlossen. Der Fall des Kommunismus
leitete nicht automatisch zu einer Welt des Friedens über. Und er bedeutete
auch nicht, dass sich die ideale Gesellschaft, die Gott sich wünscht, ohne
weitere Anstrengungen unsererseits von selbst verwirklicht. Daher musste sich
die Washington Times in ihrer zweiten Dekade einer neuen Herausforderung
stellen, einem "Kulturellen Krieg" oder einem Kampf gegen die Herabwürdigung
und den Zerfall der Werte.
Gott wünscht sich, dass die Vereinigten Staaten ihre
traditionellen Werte der Familie und der Moral hochhalten, über die viel Verwirrung
herrscht. Weltlicher Humanismus, engstirniger Individualismus und
extreme Selbstsucht machten sich breit. Als Ergebnis machten die Menschen Geld und materielle Güter zu ihren
"Göttern". Das führte zum Rückgang der Religion und zum
Aufstieg des weltlichen Humanismus und in weiterer Folge zum Zusammenbruch der
Familie und zum Anstieg der Jugendkriminalität.
Überall werden die Auswüchse dieser Epidemie sichtbar,
besonders in unserer Jugend: die AIDS-Epidemie, zunehmender Alkohol- und
Drogenkonsum unter den Jugendlichen, Teenager-Schwangerschaften und sogar Mord
in Schulen. All das sind Symptome dafür, dass unsere Gesellschaft noch sehr
weit von Gott entfernt ist.
Daher gab ich der Washington Times am zehnten Jahrestag
ihres Bestehens die neue Mission die ethischen und moralischen Werte in unserer
Gesellschaft zu fördern. Für ihr zweites Jahrzehnt stellte ich mir für die
Washington Times vor, einen Beitrag zur Errichtung einer moralisch hochstehenden
Gesellschaft zu leisten. Da eine friedliche Welt ausschließlich auf der Basis
friedvoller, idealer Familien möglich ist, wurde die Times zu einem Medium, das
dabei half den Menschen die Bedeutung der Familienwerte und einer hohen Moral näher
zu bringen. Schon bevor der Begriff "Familienwerte" populär wurde,
veröffentlichte die Times an jedem Wochentag Artikel, die den Zerfall der Werte
bekannt machten und die aufzeigten was getan werden muss, um zu einer
Gesellschaft der Moral und der Familienwerte zurückkehren zu können. Die
Zeitung begann sogar in einem Teil des Blattes wöchentlich eine Familien-Times
herauszugeben, die sich mit diesem Themenkreis besonders beschäftigte. Heute
sind Familienwerte in der amerikanischen Gesellschaft zu einem zentralen Thema
und sogar zu einem Teil der politischen Landschaft geworden. Wir können auf den
Beitrag der Washington Times, der mithalf die Familienwerte zu einem
essenziellen Teil der amerikanischen Gesellschaft und der Welt zu machen, sehr
stolz sein.
Das erste Jahrzehnt der Times war gekennzeichnet von ihrem
Einsatz für die Freiheit in den Wirren des Kalten Krieges. Das zweite Jahrzehnt
war gekennzeichnet vom Kulturellen-Krieg und der Stärkung der
Familienwerte, in denen klare moralische Werte eine zentrale Rolle spielen. Nun,
am Beginn des dritten Jahrzehntes der Washington Times ist die Zeit angebrochen
den Glauben zu unterstützen und die geistig-spirituellen Werte, die auf dem
Glauben jedes einzelnen fußen, in den Vordergrund zu rücken. Wir alle brauchen
ein klares Verständnis von Gott und dem geistig-spirituellen Aspekt des
menschlichen Lebens. Freiheit auf der Weltebene, Werte der Moral und der Ethik
auf der Familienebene und Glauben auf der Ebene der Einzelperson, das sind die
drei Herausforderungen für unser Leben und so auch für die Medien.
Freiheit, Familienwerte und Glaube sind die fundamentalsten
spirituellen Werte Amerikas. Der Grund warum die Washington Times "Die
Zeitung Amerikas" genannt wird liegt darin, dass sie einen Weg
eingeschlagen hat, auf dem Amerikas philosophische Tradition in die Praxis
umgesetzt wird. Natürlich bedeutet
die Bezeichnung "Die Zeitung Amerikas" nicht, dass die Times nur
Amerika dient. Sie dient vielmehr Amerika als dem Land, das sich selbst im
Dienst an der Welt und der Menschheit aufopfert.
Unser Leben besteht nicht nur aus den 80 oder 100 Jahren
auf dieser Erde. Wir wurden von unseren leiblichen Eltern in diese Welt geboren.
Wir müssen aber wissen, dass letztlich Gott unsere Eltern ist. Und nachdem wir
von dieser Welt gegangen sind, setzen wir unser Leben in der Geistigen Welt
fort. Gibt es auch nur eine Person auf dieser Welt, die verhindern kann, nach
ihrem Tod in die ewige Welt einzugehen? Gleichgültig wie viel Geld, Wissen oder
Einfluss eine Person auf Erden auch erworben haben mag, jeder ist dazu bestimmt
eines Tages in die Geistige Welt einzugehen. Sie mögen hier auf Erden viel
daran gesetzt haben, sich Geld, Wissen oder Macht anzuhäufen, aber all das kann
Ihnen ein glückliches Leben in der Geistigen Welt nicht garantieren. Sie sind
gut beraten, schon hier auf Erden über die Geistige Welt zu lernen, denn Gott
und die Geistige Welt sind die Wurzeln für unser Leben in der Ewigkeit. In
diesem Sinne ist die Geistige Welt unser Heimatort. Wie kann jemand
behaupten ein wahrer Mann oder eine wahre Frau zu sein, ohne Gott und die
Geistige Welt zu kennen.
Dies ist die Zeit, in der wir alle unseren Kompass auf Gott
ausrichten sollten. Das ist nicht bloß eine Lehre von Reverend Moon, es ist die
Vorsehung Gottes. Als weitere Komponente zu Freiheit, Familie und Glaube stammt
diese persönliche Beziehung zu Gott von der gleichen Wurzel wie die Gründungstradition
Amerikas. Ich hoffe, dass jeder von Ihnen diese Mission als die eigene aufnehmen
und den Glauben als essenziellen Teil des eigenen Charakters annehmen kann.
Wir leben in einer Zeit, die äußerlich gesehen von einer
rasant zunehmenden Informationsflut gekennzeichnet ist. Die Welt wird überhäuft
mit Informationen. Die Entwicklung der digitalen Informationstechnologie hat
einen riesigen Informationspool entstehen lassen. In der Vergangenheit war es
schwierig Neuigkeiten von außerhalb der gängigen Quellen zu erhalten. Dann aber kam es zu einer revolutionären Wandlung und die Menschen haben Zugriff zu
riesigen Datenmengen von Nachrichten aus aller Welt. Inmitten all dieser Quantität
darf die Verantwortung für die Qualität des Lebens der Menschen nicht zu kurz
kommen. Während es die Aufgabe der Medien ist all diese Fakten weiterzugeben,
sollten sie auch ihrer Verantwortung nachkommen, Werte verbreiten und
Verwirrungen vermeiden. Sie sollten Vision und Richtung geben,
besonders in der heutigen Welt, die mit Nachrichten und Informationen zugeschüttet
wird. Die Washington Times und ihre angeschlossenen Mediengruppen nehmen in
diesem Punkt eine führende Vorreiter-Rolle ein.
Gleichzeitig mit dem erstaunlichen Wachstum der täglich
erscheinenden Washington Times in den vergangenen zwanzig Jahren, erlebten auch
angeschlossene Medien eine spektakuläre Entwicklung. Zu diesen zählen die National Weekly Edition, die an Abonnenten in allen 50 Staaten
ausgeliefert wird und die sich aus den besten Inhalten der Tageszeitung
zusammensetzt. Die Tiempos del Mundo, eine in spanischer Sprache
erscheinende Wochenzeitung, die nun in 18 großen Städten in 16 Ländern
unserer Hemisphäre verbreitet ist. Natürlich gibt es auch Schwesternzeitungen
in New York, die Segye Ilbo in Seoul und die Sekai Nippo in Tokio, und auch die
Middle East Times präsentiert Nachrichten und Informationen, die eine zunehmend
wichtige Region der Welt betreffen.
Unter den angeschlossenen Magazinen befinden sich Insight,
World and I und Washington Golf Monthly. Auch zählt die Internetseite der
Washington Times zu den populärsten Webseiten im Land, die wöchentlich hundert
Tausende Besucher anzieht, die in den 18 Millionen Seiten der Nachrichten, Meinungen und Kommentaren lesen.
Dazu kommen Kabel-Fernsehkanäle, Potomac Television, Atlantic Video und dem
Good Life Kabelfernsehen, die mit der Telekommunikationsindustrie gut koordiniert
sind und von Zuschauern in allen
50 Staaten empfangen werden.
Das neueste Mitglied unserer Medienfamilie ist eine der ältesten
privaten Nachrichtendienste der Welt. United Press International mit einer
durchgehenden fast hundert-jährigen Laufzeit, verbreitet Nachrichten in alle
Welt. UPI wird in nächster Zeit einen bedeutenden technologischen Durchbruch
erzielen. UPI wird mit Hilfe einer Gesamtdatenbank all die Informationen
unserer Medienunternehmen sammeln, diese sortieren und sie nach Themen geordnet
Abonnenten in aller Welt zugänglich machen.
Diese neue Ära der Medien mit ihrer massiven Verbreitung
von Nachrichten und Informationen erfordert eine klare Führung, was die
Entwicklung des einzelnen basierend auf Werten und dem Wissen über Gott und die
Geistige Welt betrifft. Die Washington Times und unsere Medienfamilie haben diese Richtung in den vergangenen zwei Jahrzehnten
verfolgt und werden
das auch in der dritten Dekade tun. Es ist meine Hoffnung, dass auch
jeder von Ihnen in der Praxis die Freiheit verteidigen, die Familienwerte
verbreiten und den Glauben an Gott stärken möge, damit Sie zu Leitern für
diese Welt werden können.
Gott segne Sie und Ihre Familien, und Gott segne die Washington Times.