Die Jerusalem Friedenserklärung

Wir, religiöse Leiter, gläubige Juden, Christen und Muslime und Gläubige aus verschiedenen religiösen Traditionen haben uns heute am 22. September 2003 in der Heiligen Stadt Jerusalem versammelt zur Ehre Gottes und zum Zeichen für den Frieden unter den Völkern Israels und Palästinas. Wir sind 120 christlichen Geistliche, Muslime und Juden aus Amerika, 120 Rabbis und jüdische Leiter aus Israel und 120 muslimische und christliche Leiter aus dem Heiligen Land. Wir, von Gott inspirierte Pilger, sprechen im Herzen vereinigt und mit einer Stimme:

1. Wir verkünden, dass Gott der Eine Gott ist, und dass die Gründer unserer Religionen – Abraham, Moses, Jesus und der Prophet Muhammad und alle Religionsgründer - eins sind.

2. Wir bekräftigen, dass alle Menschen auf Erden Brüder und Schwestern der einen Familie Gottes sind.

3. Wir rufen alle religiösen Leiter auf, den Willen Gottes über die Interessen ihrer eigenen Bekenntnisgemeinschaft, Nation und Hautfarbe zu stellen. Religionen haben die Verantwortung, um des Friedens Willen eins zu werden.

4. Wir bekräftigen, dass Gott jedem einzelnen aufträgt mit Andersgläubigen in Frieden zu leben. Diese Lehren finden wir in der Thora, im Neuen Testament, im Koran und in den Heiligen Schriften anderer Religionen.

5. Im Geist gegenseitigen Verstehens, gegenseitiger Versöhnung und Harmonie bereuen wir aus tiefstem Herzen und erbitten Vergebung von Gott und voneinander für die finsteren Zeiten unserer Vergangenheit, als wir manchmal Wege betraten, die dem Willen Gottes zuwiderliefen, indem wir andere verfolgten und sogar töteten. Wir werfen keine Schuld auf andere. Stattdessen werden wir vom heutigen Tage an einem neuen Weg folgen, Gottes Weg des Friedens.

6. Wir achten und ehren alle heiligen Stätten in Jerusalem und das Recht und die Verantwortung jeder Religion, ihr eigenes Erbe zu verwalten, zum Wohl aller Völker und zur Ehre des Heiligen Landes.

7. Wir verkünden, dass eine von der geistlichen Führung isolierte Politik die Lösung für die Konflikte in der Region nicht finden kann. Gewalt kann niemals Frieden herbeiführen.

8. Wir verkünden, dass die Regierungen, die politischen und gesellschaftlichen Leiter, Inspiration und Erleuchtung von Seiten der religiösen Leiter benötigen und mit ihnen in ihren Friedensbemühungen eins werden müssen. Religiöse Führer hingegen benötigen eine ständige Plattform, von wo aus sie die politischen und gesellschaftlichen Organisationen inspirieren können. Daher rufen wir nach der Errichtung von religiösen Friedensräten auf allen Ebenen, von der lokalen Regierungseinheiten bis hin zu den Vereinten Nationen.

9. Wir rufen die politischen und gesellschaftlichen Leiter auf, mit diesen Friedensräten zu kooperieren und zum Wohl der Versöhnung, des Friedens und der Gerechtigkeit zu regieren.

10. Wir bekräftigen, dass Rev. Dr. Sun Myung Moon zur Verwirklichung dieses Ideals von Gott gerufen wurde, und dass er in der Geistigen Welt und auf Erden unermüdlich gearbeitet hat, um in unseren Tagen die Grundlagen für die Verwirklichung dieses Ideals zu schaffen.

Heute, am 22. September 2003, hören wir in Jerusalem Gottes verzweifelten Ruf, dass wir aufhören müssen einander zu töten und stattdessen beginnen, einander als Gottes geliebte Kinder zu behandeln. Die Stimmen unserer getöteten Kinder auf beiden Seiten, Israels und Palästinas, schreien zum Himmel. Es ist unsere Verantwortung als religiöse Führer dafür zu sorgen, dass dieses Blutvergießen beendet wird. Wir sind überzeugt, dass der Friede in Jerusalem zu einem Muster für den Frieden aller Völker auf Erden werden wird.