Wahre Eltern und das Erfüllte Testament-Zeitalter

Welttour 1993

Sehr geehrte Gäste, meine Damen und Herren !

Ich bin glücklich und dankbar, von Ihnen in Ihrem schönen Land willkommen geheißen zu werden. Als Mitglieder der Weltgemeinschaft tragen wir gemeinsam die Verantwortung, diese Welt ins nächste Jahrtausend zu führen. Die Aussicht auf eine friedliche und glückliche Zukunft hängt direkt davon ab, welche gemeinsamen Aktionen wir heute unternehmen.

Wie wir alle wissen, ist die Welt heutzutage keine friedliche und glückliche Welt, sondern eine Welt voller Konflikte und Verzweiflung. Wir sind mit dem Zerfall der Familie und dem moralischen Niedergang unserer Gesellschaft konfrontiert.

Immer wieder diskutieren wir die gleichen Probleme und finden trotzdem keine Lösungen. Weshalb ist das so? Es ist so, weil eine wirkliche Lösung Gott einschließen und die Wurzel des Problems behandeln muß, nicht nur die Symptome. Um diese Wurzel zu finden, müssen wir zuerst Gottes Zweck der Schöpfung verstehen und uns klarmachen, daß wir heute am entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte von Gottes Vorsehung stehen.

 In dieser äußerst wichtigen Stunde der Geschichte hat Gott meinen Mann, Rev. Sun Myung Moon dazu berufen, den Menschen in der Welt eine neue Offenbarung zu verkünden. Ich habe ihn bei dieser Aufgabe unterstützt und im letzten Jahr eine ausgedehnte Tour durch 12 Länder unternommen, in der ich mich der Rolle der Frauen und Familien bei der Schaffung wahren Weltfriedens gewidmet habe.

In diesem Jahr führten mich meinen Ansprachen in alle 50 Staaten der USA, wo ich zum Thema: "Wahre Eltern und das Erfüllte Testament-Zeitalter" gesprochen habe. Im Juli hielt ich in Washington unter dem gleichen Titel eine Rede vor Mitgliedern des Kongress

 es der Vereinigten Staaten. Einige Wochen später richtete ich diese Ansprache vor der UNO an die Repräsentanten der Welt. Seitdem habe ich sie 27 mal in 25 Städten Japans einschließlich des japanischen Parlaments, sowie auf den 40 größeren Universitäten Koreas verkündet. Heute nun möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen diese wichtige Botschaft zu überbringen.

Gottes ursprüngliches Ideal

 Gott schuf die ersten menschlichen Vorfahren mit einem Ideal: Adam und Eva sollten sich durch wahre Liebe vervollkommnen, um dann - als Wahre Eltern - eine Familie des Guten zu gründen, eine Familie der wahren Liebe, des wahren Lebens und der wahren Blutslinie. Eine solche Familie des Guten wäre entstanden, wenn sich alle Familienmitglieder in Herz und Gemüt vor Gott vereint hätten.

Als Gott Adam und Eva, Seinen ersten Sohn und Seine erste Tochter schuf, wollte Er, daß sie besser werden als Er. Herkömmliches Denken hält dies für absurd. Doch denken Sie bitte einen Augenblick darüber nach! Wenn wir als Eltern in die Gesichter unserer Kinder sehen, wünschen wir Ihnen unendlich viel Liebe und Hoffnung. Wir möchten sie aufwachsen und Dinge erreichen sehen, von denen wir selbst nur geträumt haben.

 Gott möchte in ähnlicher Weise Seine Kinder über alle Maßen beschenken. Er gibt sich keinesfalls nur mit 100% zufrieden. Es verlangt Ihn danach, tausendmal mehr zu geben, als Er hat. Das Wesen von Gottes Liebe besteht darin, bedingungslos zu geben und dann zu vergessen, was er gegeben hat. Im Unterschied zu jenen, die berechnen, wieviel sie schon gegeben haben und dann der Meinung sind, daß es genug war, ist für Gott "genug" niemals genug.

 Überdies liegt Gottes Schöpfungszweck darin, ein Objekt der Liebe zu haben. Er schuf Eltern und Kinder, Ehemann und Ehefrau und alle Dinge als sich ergänzende Paare, um in der ganzen Schöpfung wahre Liebe zu manifestieren. So sollen Eltern für ihre Kinder und Kinder für ihre Eltern leben. Ehemänner sollen für ihre Ehefrauen und Ehefrauen für ihre Ehemänner leben. Alle Lebewesen sind dazu bestimmt, füreinander dazusein und einander zu nützen.

 Wäre Gottes Ideal der wahren Liebe durch Adams Familie verwirklicht worden, so wäre diese Familie zum Ausgangspunkt des Himmelreichs geworden. Dies hätte sich dann im Verlauf der Geschichte über den Stamm zur Nation und schließlich auf die ganze Erde ausgedehnt. Das wäre die Welt der wahren Liebe gewesen – das Himmelreich auf Erden. Parallel dazu hätte sich das Himmelreich in der geistigen Welt ausgebreitet.

Der Fehlstart der menschlichen Geschichte

 Wäre Gottes ursprüngliches Ideal verwirklicht worden, wären weder ein Messias noch Gottes Vorsehung zur Erlösung der Menschheit notwendig gewesen. Obwohl nur eine einzelne Familie, wäre Adams Familie das Zentrum des Stammes, der Nation und der Welt gewesen. Sie wäre das Muster für alle zukünftigen Familien und das Modell für die Verwirklichung von Gottes idealer Welt gewesen.

Wegen des Sündenfalls unserer ersten Vorfahren mußte Gott Sein Erlösungswerk beginnen. Die Erlösungsgeschichte mußte durch die komplizierten und schmerzvollen Kurse des Alten und Neuen Testament-Zeitalters hindurch wiederholt verlängert werden und erreicht heute ihren Höhepunkt im Erfüllten Testament-Zeitalter.

 Gottes Ideal der wahren Familie und des Himmelreiches, das er durch Adams Familie verwirklichen wollte, wurde zerstört, weil Adam und Eva von Gott abfielen. Aufgrund des Sündenfalles ist die gegenwärtige Welt weit entfernt von der guten Welt des göttlichen Ideals. Die heutige Welt ist eigentlich eine "falsche" Welt, denn sie ist von selbstbezogener Liebe überflutet.

Dies geschah, weil Adam und Eva zu falschen Eltern wurden, indem sie eine falsche und selbstbezogene Liebe zu Satan eingingen. Sie vermehrten lieber das Böse als das Gute, indem sie eine Familie, die auf das Falsche ausgerichtet war, gründeten, die ihren Nachkommen falsches Leben und eine falsche Blutslinie vererbte. So entstanden falsche Stämme, falsche Nationen und schließlich eine falsche Welt.
 

Die Versöhnungsformel

 Das Ziel in Gottes Vorsehung der Erlösung ist daher folgendes: Ein Mann und eine Frau, die Adam und Eva repräsentieren, müssen zu Wahren Eltern, ausgerichtet auf Gottes wahre Liebe, wiederhergestellt werden, so daß die wahre Familie Gestalt annehmen kann. Aus ihr würden schließlich der wahre Stamm, die wahre Nation und die wahre Welt entspringen, so wie Gott es ursprünglich geplant hatte. Mit anderen Worten: Der Same muß geschaffen werden, aus dem Gottes wahre Liebe, wahres Leben und wahre Blutslinie hervorgehen können.

Meine lieben Freunde, haben Sie sich nicht schon oft gefragt, wie eine solch böse und korrupte Welt mit einem liebenden und gütigen Gott zu vereinbaren ist?

Wenn Sie die Heilige Schrift aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, daß der Sündenfall Adams ganze Familie zerstörte: Erstens ging durch den Fall Adams und Evas die Position der Eltern verloren und zweitens - durch den Mord Kains an Abel - die Position der Kinder. Gottes Modell für eine ideale Familie und für eine vollkommene Welt ging verloren.

Bei der Wiederherstellung der ursprünglichen Familie geht Gott deshalb den umgekehrten Weg, um zuerst die Positionen Kains und Abels zurückzugewinnen und dann die Positionen der Wahren Mutter und des Wahren Vaters. Dieses Muster der Versöhnung von Kain und Abel als Fundament für die Wiederherstellung der Wahren Eltern diente Gott als unveränderliche Formel durch die ganze Geschichte der Wiederherstellung hindurch.

Die Scheidung der gefallenen Menschheit in eine Kain- und Abelseite kommt immer wieder in der Geschichte vor. Zuerst trennt Gott die gefallene Menschheit in zwei "brüderliche" Seiten auf – wobei Kain die Seite Satans repräsentiert, Abel die Seite Gottes – um die Haßgefühle, die durch den Fall entstanden sind, aufzuarbeiten.

Gottes Methode war es zuzulassen, daß Abel zuerst geschlagen und geopfert wurde. Somit konnte Abel die eigentliche Voraussetzung dafür schaffen, Kain zu umarmen und den Segen zurückzugewinnen, den der ältere Sohn erhalten hatte. Beispielsweise erleidet die Religion, die den Zweck der Erlösun g am meisten vorantreibt, immer die schlimmste Verfolgung Satans. Sie geht zwar den Weg andauernden Widerstands, läßt aber in ihrem uneigennützigen Bemühen nicht nach, die sündige Welt zu erlösen. Ebenso finden sich gute Menschen immer in der Lage, daß sie zuerst geschlagen und geopfert werden.

Wohin wir in unserer gefallenen Welt auch schauen: fast überall sehen wir Kämpfe zwischen Gut und Böse, die vergleichbar sind mit dem Konflikt zwischen Abel und Kain. Diese Auseinandersetzungen beginnen in jedem Einzelnen als Konflikt zwischen Geist und Körper. Der Geist, der die Abelseite repräsentiert, müht sich ab den Körper zu überwinden, der die Kainseite repräsentiert. Der Kampf innerhalb der Individuen hat sich auf die Familie, die Nation und die Welt ausgeweitet.

Deshalb war die Menschheit immer in zwei gegnerische Lager geteilt: in ein gutes Lager, vergleichbar mit Abel und in ein böses, vergleichbar mit Kain: beide sind auf jeder Ebene in den Kampf gegeneinander verstrickt. Es war jedoch immer Gottes Absicht, daß beide Seiten wiederhergestellt werden und nicht, daß eine über die andere triumphiert und sie zerstört.

 Ein Beispiel dieser Trennung ist der Dieb auf der rechten Seite des Kreuzes Jesu, der Abel repräsentiert, und der Dieb auf der linken Seite, der Kain repräsentiert. Der Schlüssel zu Gottes Werk der Erlösung war immer die Vereinigung der getrennten Parteien auf der Grundlage Seines Ideals, um auf diesem Fundament die Wahre Mutter und den Wahren Vater zurückzubringen.

Meine Damen und Herren! Wenn eine Familie nicht auf Gottes Ideal der Liebe ausgerichtet ist, wird es zu Konflikten unter den Familienmitgliedern kommen. Ohne Gottes Liebe als absolutem Mittelpunkt, wird die Familie letzten Endes auseinanderbrechen. Darüberhinaus wird auch eine Nation, die aus solchen Familien besteht, zerfallen. Da unerlaubte, selbstbezogene Liebe in die erste Familie eingedrungen ist, haben Selbstsucht und Habgier die menschliche Geschichte ununterbrochen dominiert, angefangen vom Individuum bis hin zur Familie, Gesellschaft, Nation und Welt. Aus diesem Grund beginnt Gottes Wiederherstellungswerk beim Einzelnen. Da Satan dies weiß, konzentriert er seine Anstrengungen ebenfalls auf die individuelle Ebene.

Es ist kein Zufall, daß in jüngster Zeit der selbstbezogene Individualismus zum vorherrschenden Lebensstil geworden ist. Die Menschen fühlen sich immer mehr von ihren Mitmenschen entfremdet und zeigen nur wenig Verantwortungsgefühl dem Wohlergehen ihres Landes, ihrer Gesellschaft, ja sogar ihrer eigene Familie gegenüber.

Steigende Scheidungsraten deuten auf mangelnde Verantwortung der Ehepartner für ihre Ehe hin; Eltern übernehmen keine rechte Verantwortung für ihre Kinder; manche, denen jeder Sinn für menschliche Würde abhanden gekommen ist, können nicht einmal mehr für sich selbst Verantwortung tragen.

Amerika und viele andere Länder der Welt kennen solche Phänomene seit der Jugendbewegung der sechziger Jahre, als idealistische Jugendliche den sie umgebenden Materialismus verwarfen, um nach Liebe und Frieden zu suchen. Doch im Verlauf ihrer Suche warfen sie auch Moral und Verantwortung über Bord. Unfähig, die wahre Liebe zu erreichen, nach der sie sich sehnten, nahmen viele enttäuschte junge Menschen Zuflucht zu Selbstmord, Drogenmißbrauch und sexueller Freizügigkeit.

Was Gott von all diesen Dingen am meisten schmerzt, ist die sogenannte "freie" Liebe. Eine Welt hemmungsloser Sexualität ist dem Willen Gottes und dem Ideal der Familie absolut entgegengesetzt. Liebe entsteht aus dem Erwachen makellos reiner Gefühle, doch "freier" Sex entbehrt jeglicher Reinheit und echter Gefühle.

Wie viele von uns wurden verletzt von der Grausamkeit der Untreue oder der Scheidung? Wo ist Gott bei all den Abenteuern einer Nacht? Was ist mit den Alptraum der Kinder, die von einem Elternteil sexuell mißbraucht werden? Ist die freie Liebe den Preis eines gebrochenen Kindes wert?

 In der Tat: Wo es Homosexualität, freie Liebe, Drogen und Alkoholismus gibt, ist die Welt der wahren Liebe weit entfernt. In dieser Welt sagt Satan den Menschen ganz offen: "Trinkt! Nehmt Drogen! Habt freien Sex!" Der Lebenstil derer, die Gottes Willen tun, ist dagegen um 180 Grad verschieden. Durch die ganze Geschichte hindurch wurden diejenigen, die sich für einen religiösen Weg der Selbstverleugnung entschieden, von der übrigen Welt bekämpft und bitter verfolgt.

 So war es nur durch Gottes Liebe und Segen möglich, daß die Vereinigungsbewegung, trotz weltweiter Verfolgung, Fortschritte machte. Die Tatsache, daß unsere Kirche aus dem Dunkel eines vom Kriege zerrissenenen Koreas aufgestiegen und in nur 38 Jahren zu einer weltweiten religiösen Bewegung herangewachsen ist, zeugt von Gottes unaufhörlicher Führung und Hilfe.

 Es gibt Menschen, die nicht aufhören, die Vereinigungsbewegung zu bekämpfen, indem sie wilde Gerüchte verbreiten oder verhindern wollen, daß unsere Lehre gehört wird. Aber wie bereits erwähnt: Satan greift immer das an, was für Gott am wertvollsten ist. Wer sich jedoch gegen Gottes Willen stellt, kann niemals gedeihen. Es gilt das Prinzip, daß diejenigen, die auf Gottes Seite stehen und ungerecht Verfolgung erdulden können, schließlich das Recht gewinnen, den Segen für sich zu beanspruchen. Gottes Strategie besteht immer darin, zuerst geschlagen zu werden und dann zu beanspruchen, was Ihm rechtmäßig zusteht.

 Wiederherstellung der wahren Liebe

 Meine Damen und Herren! Die heilige Schrift lehrt, daß Eva die erste war, die Gott ungehorsam wurde und ein Verhältnis mit Satan einging. Durch den Sündenfall erbten nicht allein Eva, sondern auch Adam und ihre Söhne Kain und Abel Satans Blutslinie, die auf Selbstsucht und falscher Liebe gründet. Wir haben alle als Nachkommen des ersten Paares, das von Satan zerbrochen wurde, eine satanische Blutslinie ererbt. Aus diesem Grunde sagte Jesus im Johannesevangelium 8:44: "Ihr habt den Teufel zum Vater".

 Im Alten Testament wird ein Entschädigungsvorgang nach dem Motto "Auge um Auge und Zahn um Zahn" (Exodus 21:24) beschrieben. In den Göttlichen Prinzipien bezeichnen wir die Entschädigung für ein Vergehen mit dem Begriff "Wiedergutmachung leisten". Um Entschädigung für ihr falsches Handeln zu leisten, hätte die gefallene Eva die volle Verantwortung auf sich nehmen müssen. Sie hätte den Handlungsverlauf des Sündenfalls umdrehen und für jeden Schritt des geistigen und physischen Sündenfalls Wiedergutmachung leisten sollen.

 Es war Gottes Wille, daß Eva ihrem jüngeren Sohn Abel hilft, sich mit dem Willen Gottes zu vereinigen. Aus der Genesis wissen wir, daß Abels Opfer von Gott angenommen wurde. Dies war aber noch nicht alles, was von Abel erwartet wurde. Durch Abels Liebe hätte Kain seinen Bruder als Auserwählten Gottes anerkennen und sich mit ihm vereinigen sollen, und Eva hätte ihnen helfen sollen, diese Einheit zu erreichen.

 Hätten Kain und Abel sich versöhnt, wäre das zweite der beiden aus dem Sündenfall herrührenden Probleme gelöst worden. Die Einheit von Kain und Abel mit Eva im Mittelpunkt wäre die Grundlage gewesen, um die ganze Familie Adams wiederherzustellen. In der ganzen Vorsehungsgeschichte finden wir die gleiche, von außergewöhnlichen Frauen gespielte Rolle wieder: Sie wurden von Gott berufen, um mitzuhelfen, die beiden Positionen von Kain und Abel zu vereinigen und damit Wiedergutmachung für die Rolle der gefallenen Eva zu leisten.

 Rebekka, ein Musterkurs

 Eine von diesen außergewöhnlichen Frauen der Heiligen Schrift ist Rebekka, die Frau Isaaks. Als Mutter Jakobs und Esaus verkörperte sie in Isaaks Familie die gleiche Position wie Eva in Adams Familie. Im Gegensatz zu Eva verstand Rebekka jedoch Gottes Vorsehung und half ihrem zweiten Sohn Jakob - der die Abelposition innehatte - jenen Segen zu erringen, welcher eigentlich für den ersten Sohn, Esau, bestimmt war.

 Ebenso wie Kain Abel tötete, trachtete auch Esau Jakob nach dem Leben, nachdem der Segen seinem jüngeren Bruder zugefallen war. Mit Rebekkas Unterstützung versöhnten sich aber die beiden Brüder schließlich in einer herzlichen Umarmung, statt sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

 Diese Versöhnung war ein bedeutender Sieg für Gott. Trotzdem war es kein vollständiger Sieg, denn die Versöhnung stellte nur eine symbolische Reinigung von Gottes Linie dar. Die substantielle Reinigung Seiner Linie mußte sich im Mutterleib vollziehen. Das ist der Hintergrund für die paradoxe Geschichte Tamars. (Genesis 38, Matthäus 1:3) Wenn wir verstehen, daß sich Tamar wie Rebekka in der Position der gefallenen Eva befand, wird es möglich zu verstehen, warum Jesus aus ihrer Linie, dem Stamm Juda, geboren wurde.

 Ich bin überzeugt davon, daß viele von Ihnen die Geschichte der Geburt von Tamars Zwillingen kennen. Sie wurde durch Juda, ihren Schwiegervater, schwanger mit den Zwillingen Perez und Serach. Die Heilige Schrift berichtet uns, daß die beiden Söhne schon im Mutterleib um die Position des Erstgeborenen kämpften.

 Während Tamar in Wehen lag, kam zuerst Serachs Hand heraus, und die Hebamme band einen roten Faden um sein Handgelenk. Dann verschwand Serachs Hand wieder im Mutterleib, und Perez, der Jüngere, wurde als der Ältere geboren! Auf diese Weise wurden die Positionen Kains und Abels noch vor der Geburt im Mutterleib wiederhergestellt. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Israeliten zu der auserwählten Nation, die den Messias empfangen sollte.

 Vom Standpunkt einer konventionellen Moral aus betrachtet würfen Rebekkas und Tamars Geschichten in hohem Maße Fragen auf. Warum Gott sie dennoch segnete, war bis heute ein theologisches Rätsel. Wie wir aber jetzt erkennen, mußte Gott zuerst Seine Linie von Satan zurückfordern, ehe Jesus geboren werden konnte. Die gereinigte, auf dem Fundament von wahrer Liebe gegründete Linie war der Punkt, von dem aus die Nation Israel sich auszubreiten begann. Das Wort "Israel" bedeutet "Sieg". Ihr Sieg war die Reinigung von Gottes Linie.

 Der lebensgefährliche Weg Marias

 Judas Blutslinie entwickelte sich über Generationen hinweg und weitete sich zum Stamm aus, zur Gesellschaft und zur Nation. Aus eben dieser Blutslinie wurde Maria 2000 Jahre später in Israel geboren.

 Marias Verantwortung war es, die Personen in der Kain- und Abelposition auf der Ebene der Familie, des Stammes und der Nation zu vereinigen. Dazu sollte sie angemessene Wiedergutmachung leisten und die Position des älteren Sohnes wiederherstellen. Maria folgte Gottes Ruf und empfing Jesus, obwohl sie damit in den Augen der Gesellschaft ihre Eltern und ihren Verlobten Josef betrogen hatte.

 Zu jener Zeit war es üblich, Frauen zu steinigen, die außerhalb der Ehe schwanger wurden. Josef jedoch, der symbolisch in der Position Adams stand, beschützte mutig seine Verlobte und weigerte sich, sie zu verlassen.

 Wegen Marias Glauben und der Taten Rebekkas und Tamars konnte Satan keinen Herrschaftsanspruch auf Jesus in Marias Schoß erheben. Jesus wurde in der Position eines wahren Sohnes in Gottes vollendeter, direkter Blutslinie geboren. Er ist der erste wahre Sohn Gottes nach der Reinigung der gefallenen Linie.

 Deswegen ist Jesus der Heilige aller Heiligen und der Vorfahre von Gottes wahrer Linie. Seine Geburt markiert den Abschluß des Alten Testament-Zeitalters auf der nationalen Ebene und den Anbruch des Neuen Testament-Zeitalters auf der weltweiten Ebene.

 Maria, in der Position der wiederhergestellten gefallenen Eva, mußte Einheit schaffen zwischen Jesus, in der Position Abels, und seinem älteren Cousin Johannes dem Täufer, in der Position Kains. Diese Einheit war entscheidend für die Israeliten, um Jesus als den Messias anzuerkennen.

 Johannes war der Ältere. Er hatte viele Nachfolger und genoß hohes Ansehen. Wie Jesus seinen Jüngern erklärte, war das Amt des Johannes die Erfüllung der alttestamentarischen Prophezeiung, daß der Prophet Elija zurückkehren würde, um dem Herrn "den Weg zu bahnen" (Mt 11:10).

 Aber hat Johannes seine Rolle in Gottes Vorsehung erfüllt? Das Lukasevangelium berichtet uns, daß Johannes "mit dem Geist und mit der Kraft des Elija" (Lk 1:17) kam. Johannes jedoch verleugnete, daß er Elija war und zweifelte an der Messianität Jesu, obwohl er am Jordan bei der Taufe Jesu eine klare Offenbarung erhalten hatte.

 Johannes war eine hochgeachtete religiöse Persönlichkeit, wohingegen Jesus nur als unehelicher Sohn eines armen Zimmermanns angesehen wurde. Ohne die Unterstützung des Johannes war es den Juden unmöglich, an Jesus zu glauben und ihm nachzufolgen. Völlig auf sich allein gestellt ging Jesus den schwierigen Weg, für sich selbst Zeugnis abzulegen.

 Johannes der Täufer hätte Jesus helfen sollen, die religiöse Führerschaft Israels zu erreichen. Wenn Johannes seine Mission erfüllt hätte, hätten sich die Religion des Judentums in der Position Abels und die Nation Israel in der Position Kains mit Jesus im Zentrum vereinigen können.

 Diese Kain-Abel-Einheit hätte das Fundament für die Hochzeit des Lammes gebildet. Jesus wäre der Wahre Vater und seine Braut die Wahre Mutter der Menschheit geworden.

 In weniger als sieben Jahren hätte sich seine Lehre schnell auf der ganzen Welt ausgebreitet und Asien und Rom hinzugewonnen, noch bevor er 40 Jahre alt gewesen wäre. Schließlich, als Wahre Eltern, hätten Jesus und seine Braut das Himmelreich auf individueller, Familien-, Stammes- und nationaler Ebene errichten können.

 Ein unerfüllter Traum

 Dieses glorreiche Ziel konnte jedoch nicht erfüllt werden. Es waren ausgerechnet die religiösen Menschen, die Jesu Worte ablehnten und "Ans Kreuz mit ihm!" riefen.

 Konfrontiert mit dem Unglauben der Israeliten beschloß Jesus, sein Leben hinzugeben, um der Menschheit geistige Erlösung zu bringen. Er wußte jedoch, daß Christus wiederkommen müßte, um neben der geistigen auch die physische oder irdische Erlösung zu bringen.

 Genau aus diesem Grund kann sich unser Geist zwar Gott durch Jesus nähern, aber unser Körper bleibt weiterhin den Versuchungen des Bösen ausgesetzt. Sogar der heilige Paulus litt unter dem Widerspruch zwischen den Begierden des Fleisches und dem Begehren des Geistes. Viele große christliche Prediger litten ebenfalls unter diesem Widerspruch. Beim Anbruch des Erfüllten Testament-Zeitalters liegt die entscheidende Herausforderung darin, sowohl physische als auch geistige Erlösung zu verwirklichen.

 Wegen Jesu Kreuzestod entstand der Konflikt zwischen Links und Rechts, der durch die zwei Diebe, die mit ihm starben, symbolisiert wird. Dies entspricht der Trennung in Kain und Abel, die durch Adams Fall notwendig wurde. Gleichfalls erschienen Islam und Christentum und begannen einander zu bekämpfen. Weil diese Trennung durch die Kreuzigung Jesu verursacht wurde, wird Christus zur Zeit seiner Wiederkunft alles tun, damit die Einheit der Kain-Abel-Teilungen zustandekommt.

 Die Verpflichtung zur Einheit

 Gottes Vorbereitung für die Wiederkunft erforderte das Fundament einer erfolgreichen Kain-Abel-Versöhnung auf weltweiter Ebene. Diese Vorsehung wurde durch die Ereignisse im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg erfüllt. Die Alliierten Großbritannien, Amerika und Frankreich repräsentierten das Christentum und standen in der Position Abels. Die Achsenmächte Deutschland, Japan und Italien, waren von nationalistischem Militarismus beherrscht und befanden sich in der Kainposition. Dieser Krieg repräsentierte die Ausdehnung des Kain-Abel-Konflikts auf der weltweiten Ebene.

 Unmittelbar nach dem Sieg der Alliierten wurden große Anstrengungen unternommen, um eine Welt des Friedens auf der Grundlage des Christentums zu schaffen. Mit Großbritannien in der Position Evas auf Weltebene und Amerika und Frankreich, die jeweils Abel und Kain repräsentierten, standen diese alliierten Nationen gemeinsam in der Position, den Herrn der Wiederkunft zu empfangen.

 Doch trotz all dieser Vorbereitungen wurde Gottes Dispensation zu jener Zeit nicht erfüllt. Gottes Repräsentant kam, um Seine Botschaft zu verkünden, stieß aber auf erbitterte Verfolgung und beinahe allumfassendes Mißverständnis. Das entsprach genau der Situation Jesu vor 2000 Jahren. Genauso wie die Juden zur Zeit Jesu die Wiederkunft Elijas auf einem Streitwagen erwarteten, der vom Himmel herunterkommt, so erwarteten auch die Christen die Wiederkunft Jesu, indem sie annahmen, daß Jesus selbst auf einer Wolke vom Himmel herniederschwebe.

 Im Buch der Offenbarung enthüllt Jesus dem Apostel Johannes das Geheimnis, daß er mit einem neuen Namen kommen wird. Dies deutet an, daß Jesus durch einen anderen Menschen wiederkommen würde, so wie es vorher Elija getan hatte.

 In dieser entscheidenden Zeit nach dem zweiten Weltkrieg gab Gott meinem Mann die Anweisung, den Christen in Korea eine neue Offenbarung der göttlichen Wahrheit zu bringen. Die Führer der koreanischen Christen lehnten jedoch die Möglichkeit ab, daß er, ein einfacher junger Mann, dazu auserwählt war, diese neue Botschaft zu bringen. Sie konnten nicht glauben, daß der Herr der Wiederkunft als Mensch auf Erden geboren würde, genauso wenig wie die Juden zur Zeit Jesu.

 Wenn die christlichen Kirchen mit meinem Mann eins geworden wären, wäre das Reich Gottes bereits auf Erden wie auch in der geistigen Sphäre errichtet worden. Während der Zeit von 1945 bis 1952, einer Spanne von sieben Jahren, die das Ende des zweiten Weltkrieges wie auch das Ende des Neuen Testament-Zeitalters kennzeichnet, hätte sich die ganze Welt in Übereinstimmung mit Gottes Vorsehung vereinigen können.

 Ein dorniger Pfad

 Anstatt sich jedoch mit ihm zu vereinigen, wurden diese religiösen Führer auf die wachsende Zahl seiner Anhänger eifersüchtig. Blindlings gingen sie gegen meinen Mann vor, ohne ihn wirklich angehört zu haben. Sie verbreiteten sogar Lügen über ihn. Gerüchte über sexuelles Fehlverhalten und Habgier, die genauen Antithesen seiner Lehre, wurden als Mittel zum Rufmord benutzt.

 Gott hatte das Christentum ausgebreitet und eine mächtige christliche Nation wie die Vereinigten Staaten aufgerichtet, um den Weg für die Wiederkunft vorzubereiten. Ob sie sich dessen bewußt waren oder nicht, jene Geistlichen in Korea repräsentierten das gesamte Christentum. Da Amerika und das weltweite Christentum es nach dem zweiten Weltkrieg versäumten, sich mit meinem Mann zu vereinen, begannen ihre Macht und ihre moralische Autorität zu schwinden.

 Nach dem zweiten Weltkrieg standen die Vereinigten Staaten und die Religion des Christentums auf einer siegreichen Grundlage der Einheit von Kain und Abel. Die Zeit war reif dafür, den Herrn der Wiederkunft zu empfangen. Doch diese Möglichkeit ging ungenutzt vorüber, und die ganze Welt stellte sich dem Werk meines Mannes entgegen. Er wurde in die Wüste hinausgetrieben. Er wurde dazu gezwungen, den tiefsten Punkt in seinem Leben einzunehmen und hat seitdem nichts anderes getan, als wieder zurück zur ursprünglichen Position emporzuklettern.

 Somit begann der Kalte Krieg. Wieder teilte sich die Welt in zwei weltweite Bereiche von Kain und Abel wie bereits im zweiten Weltkrieg. So wie der Dieb zur Linken Jesus verneint hatte, repräsentierte der gottverneinende Kommunismus die kainähnliche Welt. Die christlichen Demokratien, welche die Existenz Gottes bejahten, repräsentierten den Dieb zur Rechten Jesu und die abelähnliche Welt.

 Es war der Wille Gottes, daß der Messias bei seinem zweiten Kommen die beiden feindlichen Blöcke vereinigte. Deshalb mobilisierten wir unsere Bwegung, um Konflikte zwischen dem rechten Flügel, repräsentiert durch die freie Welt und dem linken Flügel, repräsentiert durch den Kommunismus, beilegen zu helfen. Auch haben wir im Interesse des Christentums und des Judentums als Friedensstifter mit unseren islamischen Brüdern und Schwestern gearbeitet.

 Während der 40 Jahre des Kalten Krieges kämpfte mein Mann darum, die Barrieren auf den Ebenen des Individuums, der Familie, des Stammes, der Nation, der Welt und des Kosmos niederzureißen, um die verlorene 4000jährige Grundlage zum Empfang des Messias wiederherzustellen. Da mein Mann nicht so lange leben kann, wußte er, daß er die ganze Geschichte in nur 40 Jahren wiederherstellen mußte.

 Während dieser Periode von vier Jahrzehnten stellte er die 4.000jährige Geschichte vor Jesus und die gesamten 6000 Jahre biblischer Geschichte seit der Schöpfung wieder her. Nachdem diese Wiedergutmachung geleistet war, endete der Kalte Krieg durch die Einheit der Kain- und Abelblöcke. Dies wurde von der Vereinigungsbewegung im Jahre 1988 erfüllt, zur Zeit der Olympischen Spiele in Seoul, als 160 Nationen aus der ganzen Welt nach Korea kamen.

 Jahrzehntelang wurde mein Mann völlig mißverstanden. Drei Jahre lang war er in einem kommunistischen Konzentrationslager eingesperrt. Wegen seines Dienstes für Gott wurde er insgesamt sechsmal unschuldig ins Gefängnis geworfen. Darüberhinaus wurde er von den Medien als ein Monster verspottet, das junge Menschen einer Gehirnwäsche unterzieht, um sich damit Vorteile zu verschaffen.

 Kann irgendjemand abstreiten, daß Reverend Moon der meistverfolgte religiöse Leiter der Welt ist? Mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, wie mein Mann leiden mußte. Doch er tröstet mich immer und versichert mir, daß Gott tiefes Mitleid mit denen hat, die in Seinem Dienst Verfolgung erleiden.

 Mein Mann und ich gingen entschlossen den Weg der Wiedergutmachung oder Wiederherstellung, um die Fehler der Vergangenheit zu bereinigen, einschließlich der des Alten und des Neuen Testament-Zeitalters. Korea kann mit dem Alten Testament-Zeitalter verglichen werden, Amerika, eine überwiegend christliche Zivilisation, mit dem Neuen Testament-Zeitalter.

 Die ersten zwanzig Jahre ging mein Mann den Weg der Wiedergutmachung des Alten Testament-Zeitalters ausgerichtet auf die Nation Korea und die Vereinigungsbewegung. Diese beiden repräsentierten jeweils die Positionen des jüdischen Volkes und des Judentums. Auf dieser Grundlage errichteten wir 1960 die Heilige Hochzeit der Wahren Eltern auf der nationalen Ebene.

 Danach, im Jahre 1971, gingen mein Mann und ich nach Amerika. Während der folgenden 20 Jahren gingen wir den Weg der Wiedergutmachung in den Vereinigten Staaten, um das Neue Testament-Zeitalter zu vollenden und das Erfüllte Testament-Zeitalter zu beginnen. So begründeten wir die Familie der Wahren Eltern, den Ursprung der wahren Liebe, des wahren Lebens und der wahren Linie, mit Gott im Mittelpunkt.

 Was die Vereinigungskirche anzubieten hat

 Die Wahrheit, die Gott meinem Mann offenbart hat, ist in den "Göttlichen Prinzipien" enthalten. Die Göttlichen Prinzipien betrachten die Geschichte der Menschheit und die Ereignisse der Heiligen Schrift vom Gesichtspunkt der Vorsehung aus und enthalten Antworten auf jene Fragen, die tausende von Jahren hindurch ungelöst blieben. Alle die, welche die Göttlichen Prinzipien ernsthaft studierten, fanden darin ein wahres Gottesgeschenk, das für die Probleme der heutigen Gesellschaft die einzig gangbaren Lösungen bereithält.

 Selbst in ehemals kommunistischen Staaten fanden Führer der Regierung und tausende junger Menschen neues Leben, als sie unsere Lehre studierten, die als "Gottismus" oder "Headwing-Idee"bekannt ist. Endlich frei von der Unterdrückung durch die kommunistische Ideologie suchen sie nach geistiger Wahrheit, um ihre Nationen zu führen.

 Es gibt zahllose andere Zeugnisse, wie die Kraft der Göttlichen Prinzipien jungen Menschen Hoffnung und neues Leben gibt. Im vergangenen Jahr veranstalteten wir eine Hochzeitsfeier für 30.000 Paare in Korea. Sie alle weihten ihr Leben füreinander, für Gott und für die Welt. In den meisten heutigen Familien können die Eltern ihren Kinder keine wirkliche Führung mehr geben, besonders nicht in solch persönlichen Bereichen wie Liebe und Ehe. Mein Mann und ich brachten jedoch junge Menschen aus 131 verschiedenen Nationen zusammen und verwirklichten ihre langgehegten Träume nach Liebe auf eine historische Weise.

 Dies war in der Tat ein großes Wunder für die moderne Welt. In der Zukunft, wenn die Menschen den hohen Wert dieser kostbaren Familien schätzen lernen, werden Millionen eine solche Heirat anstreben. Durch sie kann Gott die Familie wiederherstellen, die Satan zerstört hat. Solche wiederhergestellten, auf Gott ausgerichteten Familien sind die Bausteine einer idealen Nation und Welt.

 Die entscheidende Rolle der Frauen

 Meine lieben Freunde, als Jesus über das Kommen des Messias sprach, erzählte er das Gleichnis von den Jungfrauen, die auf die Ankunft des Bräutigams warteten. Dies bedeutet die Wiederherstellung der wahren Gleichheit in den ursprünglichen Positionen von Mann und Frau, des wiederhergestellten Adam und der wiederhergestellten Eva.

 Als das Christentum beim erstenmal versäumte, seinem Bräutigam entgegenzugehen, mußte Gottes Vorsehung für 40 Jahre, bis zum Jahre 1992, verlängert werden. An diesem Wendepunkt der Geschichte der Wiederherstellung muß eine Frau in der Position der Wahren Mutter die Welt vorbereiten, den Wahren Vater zu empfangen. Das ist der Grund, weshalb mein Mann und ich im April 1992 die Frauenföderation für Weltfrieden gegründet haben. Im vergangenen Jahr besuchte ich mit dem Herzen einer Wahren Mutter Korea, Großbritannien, Amerika, Frankreich, Japan, Deutschland und Italien ebenso wie Rußland, China und Ozeanien.

 Ich versammelte die Frauen dieser Nationen, um Zweige der Frauenföderation für Weltfrieden zu gründen. Durch diese Ereignisse vereinigten sich jene Nationen, die seit dem zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg weltweit in den Positionen von Kain und Abel standen, um die Wahre Mutter zu empfangen und erneut die Grundlage zum Empfang des Wahren Vaters vorzubereiten.

 Auf dieser Grundlage können nun mein Mann und ich auf einem weltweiten Fundament als die ersten Wahren Eltern stehen. Als Wahre Eltern leiten wir das Erfüllte Testament-Zeitalter ein.
An diesem historischen Wendepunkt angelangt müssen wir weltweit nach jenem Prinzip leben, daß Geist und Körper einer jeden Person, ausgerichtet auf Gott, vereint sein müssen. Um dies zu ermöglichen, haben wir zwei Organisationen gegründet, die für den Weltfrieden arbeiten.

 Die Interreligiöse Föderation für Weltfrieden repräsentiert den "Geist" der Welt und erfüllt die innere Mission, alle Weltreligionen auf der Grundlage von Gottes Liebe zu vereinen. Die Föderation für Weltfrieden andererseits repräsentiert den "Körper" der Welt und verfolgt die äußere Mission, ideale Gesellschaften zu errichten mit guten Führern im Bereich der Politik, Wirtschaft, Medien, Bildung, Wissenschaft und Kunst.

 Die Vollendung der Familiengrundlage

 Betrachten wir die vertikale Dimension der Liebe, so hätten Adam und Eva eine direkte Beziehung zu Gott aufnehmen sollen, indem sie in sich die vier grundlegenden Arten der Liebe entwickelt hätten: Kindesliebe, Geschwisterliebe, eheliche Liebe und Elternliebe.

 Darum hätten Adam und Eva ursprünglich durch die vier Bereiche des Herzens heranwachsen sollen, mit Gottes Liebe im Mittelpunkt, und zwar als vollendete Kinder, als vollendete Geschwister, als liebendes Ehepaar und als vollkommne Eltern. Auf diese Weise hätten sie die erste vollendete Familie verwirklicht.

 Adam und Eva hätten Rollenvorbilder für alle ihre Familienmitglieder werden sollen. Ihre Kinder hätten ihre Eltern als ideale Vorbilder geachtet. Sie wären zu Geschwistern geworden, die einander so geliebt hätten wie ihre Eltern sie liebten. Sie wären ein Ehepaar geworden, das die eheliche Beziehung ihrer Eltern widerspiegelte. Schließlich hätten sie mit der Geburt ihrer Kinder eine weitere vollendete Familie errichtet, die der ihrer Eltern geglichen hätte.

 Auf diese Weise hätten alle Familien in der Welt, die von denselben, auf Gott ausgerichteten Vorfahren Adam und Eva abstammen, den gleichen, göttlichen Wert. Indem wir ideale und unzertrennliche Familien errichten, die die vertikale und horizontale Einheit zwischen Eltern und Kindern, Brüdern und Schwestern sowie zwischen Ehemann und Ehefrau erfüllen, werden wir schließlich die ewige Grundlage für das Reich Gottes auf Erden wie im Himmel legen.

 In jeder vollendeten Familie nehmen die Großeltern die Position von Königen und Königinnnen ein. Sie repräsentieren Gott und die guten Vorfahren. Die Eltern werden ebenfalls in der Position von Königen und Königinnen sein und repräsentieren die gegenwärtige Menschheit. Die Kinder stehen in der Position von Prinzen und Prinzessinnen und repräsentieren alle zukünftigen Nachkommen. Wenn alle drei Generationen vereinigt sind, können auch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Harmonie miteinander leben.

 Meine Damen und Herren, ich habe das große Privileg Ihnen anzukündigen, daß die erste vollendete Wahre Familie bereits errichtet ist. Mein Mann und ich, zusammen mit unseren 13 Kindern und 20 Enkelkindern haben uns vollkommen dem Dienst an Gott und der Menschheit gewidmet. Mit drei Generationen in einer Familie bilden wir auf der Familienebene die zentrale Wurzel (Großeltern), den zentralen Stamm (Eltern) und den zentralen Sproß (Kinder) des in der Bibel erwähnten "Baums des Lebens".

 Wir hoffen aufrichtig, daß Sie sich symbolisch an diesen Baum anpfropfen, indem Sie unsere Bemühungen unterstützen, eine ideale Nation und Welt zu errichten. Dies kennzeichnet den Beginn des Erfüllten Testament-Zeitalters.

 Die Ausweitung des messianischen Ideals

 Meine Damen und Herren, an der Schwelle des Erfüllten Testament-Zeitalters ist für jede Familie die Zeit gekommen, die messianische Mission mitzutragen, und das Werk der Erlösung auf der ganzen Welt zu vollenden. Nachdem Sie ihre Familie wiederhergestellt haben, ist der nächste Schritt die Wiederherstellung ihres Stammes, ihrer Nation und der Welt. Wir sprechen bei diesem Vorgang von einem "Stammesmessias".

 Im Zeitalter des Erfüllten Testamentes ist die Rolle der Mutter entscheidend. Sie muß ihre Kinder vereinen und auch den Ehemann und ihre Familie mit den Wahren Eltern verbinden. Wir haben bereits tausende von Stammesmessias-Missionaren in die Welt gesandt. Bald wird das ursprüngliche Ideal der Familie weltweit erfüllt sein.

 Da die Welt in das Erfüllte Testament-Zeitalter eintritt, werden wir wieder mit Gott zusammenleben. Dies zu verwirklichen erfordert die Einheit von Geist und Körper, Ehemann und Ehefrau sowie von Eltern und Kindern. Dann können wir ideale Familien mit Gottes Liebe im Mittelpunkt errichten.

 Dank solcher Familien werden die Symptome unserer dekadenten Gesellschaft verschwinden. Als selbstbewußte Kinder Gottes werden wir uns nicht länger von den Versuchungen des Alkohol- und Drogenmißbrauchs versklaven lassen. Mehr noch: Indem wir die Heiligkeit der Liebe zwischen Mann und Frau verstehen, werden wir die moralische Stärke haben, der Untreue und der Promiskuität zu widerstehen. Schließlich werden wir als ein Ganzes arbeiten, um Krieg, rassistische Vorurteile und Welthunger zu beseitigen.

 Auf dieser Grundlage können wir eine Welt wahren Glücks, wahrer Freiheit und wahren Friedens verwirklichen. In einer solchen Welt gäbe es echte Offenherzigkeit für die Bedürfnisse anderer, und die Nationen der Welt würden natürlicherweise zusammenarbeiten, um Frieden und Gerechtigkeit zu bewahren.

 Darum lassen Sie uns – alle Nationen, vereint unter Gott – in dem Verständnis zusammenkommen, daß dies Gottes Vision für die Menschheit ist, um Frieden und Versöhnung in jeden Winkel der Welt zu bringen.

 Sehr geehrte Gäste, meine Damen und Herren, es ist meine Hoffnung, daß Sie alle, die sich hier versammelt haben, diese Botschaft mit einem tiefen Herzen und einem offenen Geist verstehen. Ich bete ernsthaft, daß wir alle – indem wir den Willen Gottes voranstellen – die Stätte von Gottes Segen erreichen können.

Möge Gott Sie, Ihre Familien und Ihre Nation segnen. Vielen Dank.