Reverend Dr. Sun Myung Moon
Omni Shoreham Hotel, Washington DC
26. Juli 1994
Ins Deutsche übertragen von Johannes Stampf
Sehr verehrte Gäste, Repräsentanten der Jugend aus 164 Ländern, meine Damen und Herrn!
Ich heiße Sie alle zur Gründungsverantaltung der "Jugendföderation für den Weltfrieden" hier in Washington DC herzlich willkommen. Viele von Ihnen sind als Zeichen Ihrer Liebe und Ihres Engagements für den Weltfrieden von sehr weit angereist. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass durch Ihre Bemühungen viele junge Menschen in aller Welt inspiriert werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihre Energie und Kreativität für die Schaffung einer besseren Welt zu verwenden.
Die Geschichte hindurch wurden oft junge Menschen von Gott gerufen, um andere in kritischen Zeiten zu führen und zu inspirieren. Thomas Jefferson entwarf als knapp über Zwanzigjähriger die Unabhängigkeitsdeklaration und drängte so seine Generation dazu, nach der ersten Republik unter Gott zu streben. Johanna von Orleans führte als Teenager im 15. Jahrhundert ihr Volk in den Krieg und errang einen großen Sieg für ihr Land. Jesus Christus begann vor 2000 Jahren als Dreißigjähriger seine öffentliche Mission für Liebe und Vergebung. Auch heute noch inspirieren seine Lehren Menschen auf der ganzen Welt und geben ihnen neues Leben. Ich selbst bin tief berührt von der Liebe Jesu Christi. Er war es, der mich bat, eine vereinigte Welt unter der wahren Liebe zu schaffen, und ich war damals auch erst 16 Jahre alt. Seit dieser Zeit habe ich in meinem Engagement für Gott und an der Einhaltung meines Versprechens, das auf diesen Ostersonntag zurückgeht, niemals gezögert.
In Washington DC selbst umgibt uns die Erinnerung an Tausende von jungen Menschen, die ihr Leben für einen höheren Zweck geopfert haben. Im Friedhof von Arlington finden wir die Namen der jungen Männer und Frauen, die ihr Leben für Frieden und Freiheit hingegeben haben. Auf den Stufen des Lincoln Memorial ruft uns Martin Luther Kings Rede: "I have a Dream" wach, die so viele Menschen auch heute noch fesselt und uns alle inspiriert, den Rassenhass und die Borniertheit zu beenden. Vor uns steht die Aufgabe, einen Traum zu erfüllen. Ob uns die Zukunft Krieg oder Frieden bringen wird, liegt größtenteils an dem, was wir tun und welche Schritte wir heute setzen.
Wir sind heute mit der größten spirituellen und ideologischen Leere konfrontiert, die unsere Welt je gekannt hat. Der Versuch des Kommunismus seine materialistische Weltsicht und sein Ideal des Proletariats hier zu errichten schlug fehl, und dieser Fehlschlag wird eine sehr tragische Seite der Menschheitsgeschichte bleiben. Auch Amerika, das die freie Welt repräsentiert, wird von einer großen inneren Krise heimgesucht. Amerika wird geplagt von einem Zerfall der Moral und der religiösen Werte, der die Rassentrennung und ethnische Konflikte noch vertieft. Es wird geplagt von Drogenmissbrauch, Gewalt und sexueller Zügellosigkeit. Wie kann Amerika oder ein anderes Land mit solch gravierenden Problemen vor ihrer eigenen Haustür eine Richtung für eine glückliche Zukunft vorgeben?
Wir müssen erkennen, dass die Krise unserer globalen Gesellschaft davon herrührt, dass wir Gott verneinen. Der Kommunismus hat versagt, weil er Gott ausschließt und verneint. Auch Amerika wird noch viel leiden müssen, wenn es sich nicht seines geistigen Erbes besinnt. Selbst mit den Christentum ist es nicht anders: verliert es Gott aus der Sicht, so wird es machtlos, diesem globalen Zerfall wirksam entgegenzutreten. In gleicher Weise können auch die Philosophie, die Wirtschaft, die Politik und die Kunst nur dann ihr volles Potential erreichen und ausschöpfen, wenn sie sich in den Dienst Gottes stellen. Daher liegt der Schlüssel für die Lösung aller Probleme darin, dass wir Gott finden. Ein kühnes Bewußtsein und ein umfassendes Verständnis von Gottes Willen kann allein die Lösungen für die Krisen, denen wir heute gegenüber stehen, bringen.
Die vergangenen 2000 Jahre hindurch wurden die Menschen von drei vorherrschenden Weltsichten und Werteperspektiven geleitet. Als erstes war da die theokratische Perspektive, die unhinterfragten Gehorsam Gott gegenüber verlangte. Die Zweite war die humanistische Perspektive, die den Menschen als das Zentrum des Universums hinstellte. Die dritte war die materialistische Perspektive, die im Materialismus die ultimative Sicht des Lebens sah. Aber keine dieser drei Perspektiven konnte die menschlichen Sehnsüchte nach einer Welt des Friedens, der Freude und des Glückes befriedigen, weil es kein klares Verständnis von der Beziehung gab, die zwischen Gott und Mensch bestehen sollte.
Meine lieben Freunde, das ist die richtige Zeit für den Gottismus. Da die ideologische Konfrontation zwischen dem linken und dem rechten Flügel stark zurückgegangen ist, braucht die Menschheit heute eine Weltsicht, die auf Gott ausgerichtet ist. Der Gottismus sehnt sich nach der substantiellen Verwirklichung der Einheit zwischen Gott und Menschheit durch das Praktizieren eines selbstlosen Lebens.
Das ist der Grund dafür, dass meine Frau und ich eine neue Bewegung mit dieser Perspektive ins Leben rufen. Im Laufe der vergangenen Jahre haben wir zahlreiche Organisationen mit Blickrichtung auf den Weltfrieden hin gegründet. Die Föderation für Weltfrieden, die Frauenföderation für Weltfrieden, die CARP, die interreligiöse Föderation für Weltfrieden, den Gipfelrat für Weltfrieden, die Internationalen Konferenzen zur Vereinigung der Wissenschaften, Die Journalistenvereinigung für den Weltfrieden und die Weltfriedensakademie für Professoren. Heute gründen wir die Jugendföderation für Weltfrieden, damit die Jugend der Welt als Speerspitze an der Befreiung der Menschheit mitarbeiten kann.
Ich werde mich für die Schaffung von Bildungsprogrammen einsetzen, die designiert sind, die jungen Menschen zu inspirieren, ihre Liebe zu Gott zu entwickeln, indem sie ihre Familie und ihr Land lieben und höchste moralische Standards verwirklichen. Darüber hinaus werde ich einen hochtechnisierten internationalen Bildungssuperhighway auf die Beine stellen, diese mit den Ressourcen der Weltfriedensakademie der Professoren (PWPA) verbinden und die bestentwickeltsten Telekommunikationstechnologien dabei einsetzen. Das wird jungen Menschen auf der ganzen Welt den Zugang zu hochwertigster Bildung ermöglichen. Ich biete allen Mitgliedsländern an, dieses Unternehmen zu akzeptieren und in Anspruch zu nehmen, das dazu bestimmt ist, den geistigen und moralischen Niedergang der Jugend umzukehren.
Im Namen der Jugendföderation für Weltfrieden lasst uns einander die Hände reichen und uns mit vereinten Kräften der Schaffung einer Welt des Friedens und der Liebe widmen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit eurer Unterstützung das kommende dritte Millennium als eine Ära von Gottes ewigem Segen auf Erden begrüßen können.
Möge Gott Euch und Eure Familien und die Zukunft der Jugendföderation für den Weltfrieden segnen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.