Presseerklärung
8. Dezember 2006
Verheiratete
Priester verteidigen Kardinal Hummes
Erzbischof
Emmanuel Milingo, römisch katholischer Erzbischof der
Prälatur von Married
Priests Now! sagte in einem Brief an seine Bischöfe: “Ich
möchte mein tiefstes
Bedauern über die Situation der römisch katholischen Kirche
mit euch teilen.
Ich kann persönlich nicht akzeptieren wie der Vatikan Kardinal
Hummes behandelt hat, nachdem er klar aussprach, dass der Zölibat kein Dogma
sondern eine Kirchendisziplin ist. Aber nachdem er in Rom angekommen war wurde
er verhört. Er wurde gezwungen seine Haltung zu ändern und zu sagen, dass der
Zölibat ein lange
bestehendes Gesetz sei, das der katholischen Kirche viel gebracht habe.
Wir
müssen seine Integrität, seine Würde und seinen
kirchlichen Status die Wahrheit
sagen zu können beschützen und verteidigen“.
Milingo
fuhr fort: “Das ist was ich zu sagen habe. Wenn ihn der Heilige Vater
als
Verantwortlichen für die Kongregation des Klerus einsetzte, dann
tat er das
unzweifelhaft aufgrund seiner Gabe und seiner besten Eignung, diese
Kongregation
zu führen. In unserer kirchlichen Sprache sagen wir, dass die
Kirche in der
Person, in deren Hände sie eine bestimmte große
Verantwortung gelegt hat, auch
eine bestimmte Würdigkeit und eine besondere göttliche Gnade
erkannt hat, diese
Arbeit gut zu machen. In einfachen Worten ausgedrückt sagen wir,
dass wir
glauben, dass diese Person einen Gnadenstatus besitzt. Es ist eine
göttliche
Gnade, die seine Arbeit unterstützen und beeinflussen wird. Im
Falle von
Kardinal Hummes kam unmittelbar nach seiner Ernennung zum Oberhaupt der
Kommission
des Klerus aus seinem Herzen der Impuls das Problem des Zölibats
zur Sprache zu
bringen. Wir glauben, dies war die unmittelbare Inspiration des
Heiligen
Geistes, die das aktuelle Problem der Kirche zur Sprache brachte.“
In seinem
Brief fuhr er fort: “Wir wissen über Kardinal Hummes, dass er ein
einfacher
Franziskanerpriester ist, dessen tiefe Liebe, dessen dienender Glaube
am Volk
Gottes und dessen herausragende Kirchenkarriere ihn auf die Ebene des
Erzbischofs von Sao Paulo in Brasilien hob. Er wurde von seiner
Heiligkeit,
Papst Benedikt XVI. persönlich auserwählt und vor kurzem als
Präfekt des Klerus
eingesetzt. In dieser Funktion wurde ihm die schwere und
ehrfurchtgebietende
Last auferlegt den Papst und die römische Kurie in Belangen des
Lebens und der
Amtsausübung des Klerus der römisch katholischen Kirche zu
beraten. Es ist eine
Ironie, während sein Rat und seine Empfehlungen in den
höchsten
Entscheidungsebenen gesucht werden, wurde Kardinal Hummes
hervorsprudelnde
Aussage darüber, dass der Zölibat KEIN Dogma sondern (nur)
eine Disziplin der
Kirche ist, nicht gut aufgenommen. Kardinal Hummes sagt einfach die
Wahrheit.
Seine Aussage kam zwei Wochen nachdem sich der Papst mit den
Oberhäuptern der
Verwaltung der römischen Kurie (Dikasterien) beraten und das Tor
der
Möglichkeit einer Änderung des gegenwärtigen Standpunkts
der Kirche
publikumswirksam zugeschlagen hat. Kardinal Hummes prophetische Stimme
provozierte unmittelbar eine Schelte seitens des Vatikans und
ließ sie zu
seinem schwachen Versuch verkommen die abgestandene Haltung des
Vatikans zur
Sprache zu bringen. Man ließ ihn mit einem eierbeworfenem Gesicht
stehen und
den Eindruck seiner ursprünglichen Aussage verblassen. Das
Missfallen des
Vatikans an der unverblümten und selbstlosen Aussage des Kardinals
verletzte dessen
Integrität und beschädigte seine gediegene Reputation als
eine kompromisslose
Stimme der Wahrheit.
Es ist
offensichtlich und klar, dass der Vatikan keinerlei Toleranz
unabhängig denkenden
Geistlichen gegenüber hat, die einen Geist-inspirierten und
pastoralen Ansatz
einzubringen imstande sind, der das Wachstum, die Gesundheit und das
Wohlergehen seiner Geistlichen und Gemeindemitglieder fördern könnte.
Personen, die
das gegenwärtige Gefüge in Frage stellen, werden schnellstens
mundtot und zu
kirchlichen Eunuchen gemacht, nur um den Status quo nicht
gefährden zu können. Kardinal Hummes wurde für den Vatikan zu einem Public relations Albtraum
und zum Unglück
für die Kongregation des Klerus, die unter der Schirmherrschaft
von Kardinal
Hummes hätte sehr profitieren können, mag sich seine
Amtsausübung als nicht
mehr als ein Asterisk (Sternchen) in den
Annalen der Kirche niederschlagen, als eine weitere Maulkorbstimme, die
in die
Wüste hinausruft, um dem Heiligen Geist noch einmal zu
ermöglichen das Gesicht
des Katholizismus zu erneuern.“
“Das mag
ansteckend sein”, sagte Milingo, “denn heute erfuhren wir von einer
Studie aus
Belgien an 234 Priestern, dass eine satte Mehrheit von 57% sagte, dass
sie mit
ihrer Arbeitslast ernsthaft überfordert sind. Die Priester
unterstützten die
Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt, was Kardinal Danneels nicht im
geringsten überraschte, der sagte: “Alle wissen, dass der
Zölibat eine
kirchliche Regel ist, die durchaus geändert werden kann.”
Erzbischof Milingo
fragt sich: “Können wir nun erwarten, dass Kardinal Danneels von
Belgien auch
nach Rom beordert wird, um dort seine Aussage zu berichtigen?”
“Wir
wissen,
dass die Ehe ein Sakrament und (somit) eine höhere Berufung ist
als der
Zölibat” fuhr Milingo fort, “und die Kirche wird in naher Zukunft
das eheliche
Priestertum wieder einsetzen, und das ist der Weg, den zu verwirklichen
sich
Christus für die Priesterschaft vorgestellt hat, weil er selbst
zuerst
verheiratete Priester berufen und eingesetzt hat. Der Heilige Petrus
war ein
verheirateter Priester. Der Heilige Geist wird die Herzen der
Kardinäle und
Bischöfe bewegen und sie werden das tun was für die Kirche
richtig ist.”