PRESSEERKLÄRUNG

Erzbischof Emmanuel Milingo

Prälatur von Married Priests Now!

Sheraton at Parsippany, NJ

28. November 2006

(siehe: www.marriedpriestsnow.org)

Ins Deutsche übertragen von Johannes Stampf

Am 16. November berief Papst Benedikt XVI eine Aufsehen erregende Kabinettsitzung der römischen Kurie ein, um das von unserer Prälatur vorgebrachte Thema der Berufung verheirateter Priester der röm. kath. Kirche zu besprechen. Sein Kabinett besteht aus 20 Kardinälen, die die vatikanischen Regierungsgeschäfte führen und die als Dikasterien bekannt sind.

Ich, Erzbischof Emmanuel Milingo und die Prälatur von Married Priests Now! stimme mit dem Heiligen Vater und dem Vatikan in der Aussage überein, die das Zölibat bestätigt. Wir glauben, dass das Zölibat eine Anziehung für einige Priester hat, aber nicht für alle. Wir stimmen aber nicht damit überein, dass das Zölibat eine Voraussetzung für die Ausübung des Priestertums darstellt. Unser Priestertum muss von der Bindung an das Zölibat befreit werden. Das Zölibat sollte als eine Option und nicht als eine Norm betrachtet werden, als ein Weg, der frei gewählt ist, nicht eine notwendige Voraussetzung für die Amtsausübung. Das Zölibat sollte nicht länger eine Voraussetzung für die Priesterweihe des lateinischen Ritus sein. Diese Bedingung weiterhin zu fordern verschlimmert die ohnehin bereits verworrene Situation innerhalb der römisch katholischen Priesterschaft. Nicht jeder Priester verspürt den besonderen Ruf zölibatär zu leben und das ist das Problem.

Wir glauben nicht, dass dieses Treffen der Oberhäupter der Dikasterien nur dazu einberufen wurde, das Zölibat zu bestätigen. Der Report, der vom Vatikan NICHT veröffentlicht wurde, ist der wichtige. Was haben die Kardinäle über das eheliche Priestertum gesagt? Befindet sich der Vatikan in einem Zustand derart tiefer Ablehnung dagegen, dass er die Nachfrage verheirateter Priester nicht sieht?   

Was hat das Zölibat bis heute für die Kirche gebracht? In Amerika hat es die Kirche durch endlose Sexskandale zerstört. Es hat die Leben zahlloser junger Opfer ruiniert. Es warf einen dunklen Schatten des Zweifels auf die Heiligkeit des Priestertums. Die Gläubigen können ihren Priestern nicht mehr trauen. Auf Kosten des Zölibats wurde Diözese für Diözese in den Bankrott getrieben und Kirchengüter wurden verkauft, um die Forderungen verursacht von sexuellem Fehlverhalten von Priestern abzuzahlen. Das Zölibat machte aufgrund der resultierenden Einsamkeit und des Mangels an Intimität tausende von Priestern zu Alkoholikern.

Die Negierung dieses Problems seitens des Vatikans bestätigt und ermutigt uns in unserer Mission die verheirateten Priester wieder in die volle Amtsausübung innerhalb der röm. kath. Kirche zurückzurufen. Die Prälatur von Married Priests Now ist die einzige katholische Diözese, die zur Priesterweihe verheirateter Männer und zur Rückkehr verheirateter Priester in das volle Priesteramt aufruft.

Die Ehe ist ein kirchliches Sakrament, das Zölibat nicht. Ehe ist eine höhere Berufung als das Zölibat. Das Eheversprechen übertrifft das Zölibatsversprechen. Unsere Prälatur glaubt, dass ein verheirateter Priester ein gesünderer Priester ist und dass ein eheliches Priestertum ein gesunder und angemessener Kanal für ihre Sexualität ist. Wir wurden von Gott als geschlechtliche Wesen geschaffen und unsere Sexualität bedarf einer feierlichen Segnung für uns selbst und unsere Frauen. Ehe muss eine normale Option für Priester sein. Wir erinnern uns, dass Jesus zuerst verheiratete Priester berief. Der Heilige Petrus war ein verheirateter Priester. Das Priestertum des Neuen Testaments war ein eheliches Priestertum. Es ist Zeit für die röm. kath. Kirche das Geschenk des ehelichen Priestertums der lateinischen Kirche zurückzugeben.

Die Unantastbarkeit und Heiligkeit der Kirche liegt in der Familie. Es ist die Heiligkeit der Ehe und der Familie, die die Gemeinschaft der Liebe reflektiert, die wir in der Liebe der Dreieinigkeit finden. Die Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ist die Gemeinschaft der Liebe und das wahre Modell für die Heiligkeit der Familie. Die Ehe bringt uns näher zu Gott. Eine eheliche Priesterschaft kann wunderbare Familien schaffen, die sich aufgrund der Ehe näher mit den Familien identifizieren kann, denen sie in der Kirche und in der Gesellschaft dient. Eine eheliche Priesterschaft wird die Gleichheit für die Frauen in der Kirche fördern und zu einer neuen Form der Demokratie im Kirchenmanagement führen. 

In der Kirche herrscht große Betroffenheit über die schreckliche Situation, die der Priestermangel verursacht. Die Gläubigen erkennen, dass sie nicht mehr gut bedient werden, denn es stehen hauptsächlich nur noch ältere Priester zur Verfügung, die sichtlich überfordert sind und die Bedürfnisse der Gläubigen nicht mehr decken können. Hunderte von Kirchen wurden zugesperrt und Laienmänner und –frauen wurden eingesetzt. Die Gläubigen sehen und spüren das Problem und wenden sich oft an verheiratete Priester, die liebend gerne ihren spirituellen Anforderungen gerecht werden möchten. Dies ist eine Kirche innerhalb der Kirche, die sich jetzt bildet, und der Vatikan bleibt ablehnend. Unsere Prälatur ist Teil dieser Bewegung. Dies ist ein neues Pfingsten. Der Heilige Geist schafft eine neue Kirche für einen neuen Tag.

Verheiratete Priester, wir laden euch ein von eurem von der Kirche auferlegten Exil herauszukommen und mit uns für die Wiedereinsetzung der ehelichen Priesterschaft in unserer Kirche zu kämpfen indem wir gemeinsam unsere Ehe und unser Priestertum feiern. Nehmen Sie vom 8.-10. Dezember an unserer Konferenz im Sheraton Hotel in Parsippany, New Jersey, teil. Das Thema unserer Konferenz ist „Ehe und Priestertum“ und unsere Hauptreferentin, Margaret Starbird, wird zum Thema „Heilige Verbindungen“ sprechen. Eine Erneuerung des Eheversprechens und eine ökumenische Ehesegnung wird Teil einer Messfeier sein.

Am Sonntag, den 10. Dezember, werden drei verheiratete Männer die Priesterweihe empfangen und es ist unser Ziel, das eheliche Priestertum der Evangelien in unserer Kirche wiederherzustellen. Verheiratete Männer, denen die Priesterweihe verweigert wurde, sind eingeladen, mit uns über ihre Priesterweihe Kontakt aufzunehmen. Um Details zur Konferenz und zu den Priesterweihen zu erhalten, rufen Sie folgende Nummer (973) 332 2730 oder schreiben Sie uns unter email: dvferrabolli@ verizon.net

Wir sind die Stimme aller leidenden Katholiken, die Stimme der wahren Kirche und wir rufen den Vatikan auf, auf die Bedürfnisse des gläubigen Volkes zu hören. Wir ersuchen alle römisch katholischen Gläubigen mit uns gemeinsam für dieses neue Pfingsten zu beten. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Stimmen in Rom und in Ihren Heimatdiözesen laut und deutlich gehört werden. Lassen Sie die Bischöfe wissen, dass Sie jetzt verheiratete Priester wünschen. Verheiratete Priester in ihr Amt zurückzuholen ist eine gute und einfache Medizin, die hilft die Kirche zu retten. Betet, dass die verheirateten Priester ihr Priesteramt wieder in vollem Umfang ausüben können, und dass verheiratete Männer ins Priestertum berufen werden.